Die Untersuchung zur Pipeline-Havarie vor den US-Hubs Los Angeles und Long Beach Anfang Oktober ist noch nicht abgeschlossen. Aktuell rückt ein Containerschiff der Reederei MSC in den Fokus.[ds_preview]
Die US Coast Guard bestätigte jetzt, dass Ermittler der US-Küstenwache und des National Transportation Safety Board (NTSB) am Wochenende im Hafen von Long Beach an Bord des Containerschiffs »MSC Danit« gegangen sind. Grundlage ist offenbar ein Vorfall aus dem Januar.
Man habe festgestellt, dass der Frachter am 25. Januar 2021 während eines Unwetters, das die Häfen von Los Angeles und Long Beach betraf, »in einen Vorfall mit einem Anker verwickelt war«. Demnach gehen die Ermittler offenbar davon aus, dass ein treibender Anker die Pipeline mitgezogen und verschoben und ihre Ummantelung beschädigt hat. Der Vorfall »ereignete sich in unmittelbarer Nähe einer Unterwasserpipeline, die sich später als Quelle der Ölpest in Orange County am 2. Oktober 2021 herausstellte«, so die Coasct Guard jetzt.
Die Behörden vermuteten schnell nach dem Ölaustritt, dass ein Schiffsanker die Öl-Pipeline vor Orange County an der US-Westküste beschädigt haben könnte. Taucher hatten einen gut 30 cm langen Riss entdeckt, außerdem wurde nach Angaben der US-Küstenwache ein rund 1,2 km langes Teilstück Rohrleitung verbogen und mehr als 30 m über den Meeresboden verschoben. Das auslaufende Öl hat Teile der Strände an der kalifornischen Küste südlich von Los Angeles verseucht. Über eine Strecke von 4 km wurden schwimmende Barrieren ausgelegt, um den Schaden einzudämmen. In den Fokus war zunächst auch ein Schiff der Reederei Hapag-Lloyd geraten.
Nun hat die Küstenwache MSC und die Eignergesellschaft Dordellas Finance Corporation »als Beteiligte an der Seeunfalluntersuchung« benannt. Dadurch soll den Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich anwaltlich vertreten zu lassen und Zeugen zu benennen. Sicher sind sich die Ermittler allerdings noch nicht: »Es werden weiterhin mehrere Pipeline-Szenarien und zusätzliche Schiffe von Interesse untersucht.«