Deutsche Seemannsmission, Matthias Ristau
Matthias Ristau
Print Friendly, PDF & Email

Die Deutsche Seemannsmission (DSM) bekommt mit Matthias Ristau einen neuen Generalsekretär und sucht neue Finanzierungsquellen.[ds_preview]

Der Seemannspastor Matthias Ristau aus Hamburg wurde bei der jüngsten Generalversammlung gewählt und soll im Januar 2022 die Dienstgeschäfte von seinem Vorgänger Pastor Christoph Ernst übernehmen. Regionalbischof Hans Christian Brandy aus Stade, der als Vorsitzender des Ständigen Ausschusses der DSM die Wahl leitete, sagte: »Mit Pastor Ristau hat die Mitgliederversammlung einen versierten Kenner der Seefahrt gewählt, der die großen Herausforderungen in der Neuausrichtung der Deutschen Seemannsmission unmittelbar und aus eigener Kenntnis anpacken kann.« Es stünden die Neugründung und Weiterentwicklung der internationalen Stationen an, dazu Modernisierung und Qualitätssicherung der Arbeit.

Einsatz in der Corona-Pandemie

Der 52-jährige Ristau kennt sich aus in der Welt der Seefahrt: Seit 2013 ist er
Seemannspastor der Nordkirche. An seinem Dienstsitz an der Großen Elbstraße ist er
zuständig für die acht Vereine der Deutschen Seemannsmission im Bereich der Nordkirche.
Er hat er die digitale Seelsorge-Plattform für Seeleute www.DSM.care aufgebaut und leitet
den Ausschuss der Psychosozialen Notfallversorgung für Seeleute.

Zuletzt wurde er bekannt durch seinen Einsatz für die über 150 Seeleute aus dem südpazifischen Inselstaat Kiribati, die wegen der Corona Pandemie über Monate in
Hamburg festsaßen – »viele sind immer noch auf unbekannte Zeit auf der Zwischenstation
Fidschi-Inseln«, heißt es seitens der DSM.

In der durch die Corona-Pandemie geprägten dreijährigen Amtsperiode von Ernst kam es zur Einrichtung einer Stabsstelle für die psychosoziale Notfallversorgung von
Seefahrenden, die durch die Evangelische Kirche in Deutschland finanziert wird. Mit der
Zusage des Bundes, die Auslandsarbeit der Deutschen Seemannsmission zu fördern, konnte Ernst die notwendige Konsolidierung und Ausweitung des weltweiten
Stationsnetzes vorantreiben: Für die Stationen London, Alexandria, Panama und Santos sind Stationsleitungen neu berufen, für Stationen in Westafrika und in den Niederlanden laufen die Nachbesetzungen. Für weitere Standorte in Südafrika, USA und England werden Gespräche mit lokalen Kirchen und ökumenischen Partnern geführt, weltweit sollen neue strategische Kooperationen, z.B. mit Terminalbetreibern ausgelotet werden.

Suche nach neuen Finanzierungsquellen

In der Mitgliederversammlung wurde auch beraten, wie mit dem »mittelfristig gravierenden
Rückgang des Fördervolumens« durch die EKD umzugehen ist: Es müssen schon jetzt neue
Finanzierungsquellen gefunden werden, so Frie Bräsen, Vizepräsident der DSM und
Probst in Blankenese. »Wir sehen das in der Seemannsmission auch als Aufforderung, neue
Arbeitsfelder wie Betriebsseelsorge durch mitfahrende Diakone und psychosoziale
Notfallversorgung auszubauen, so dass sie auch als Dienstleistung von öffentlichen und
privaten Stellen in Anspruch genommen werden können.«