Eine Gruppe von Großkonzernen, darunter Ikea, Amazon, Unilever, Tchibo und Michelin, wollen sich für ehrgeizige Maßnahmen zur Beschleunigung der Dekarbonisierung der Seeschifffahrt einsetzen. Ziel: Bis 2040 soll ihr Seefrachtvolumen klimaneutral transportiert werden.[ds_preview]
Amazon, Brooks Running, Frog Bikes, IKEA, Inditex, Michelin, Patagonia, Tchibo und Unilever sind die ersten Unterzeichner einer von Cargo Owners for Zero Emission Vessels (coZEV) unterstützten Absichtserklärung. Damit wollen sie ein »wichtiges Nachfragesignal« an die maritime Wertschöpfungskette und die Bunkerkraftstoffhersteller senden, »dass die Frachtkunden eine kohlenstofffreie Schifffahrt wünschen und von der Branche erwarten, dass sie ihre Dekarbonisierungsbemühungen in den kommenden Jahren rasch beschleunigt.«
Der Schritt signalisiere auch ein gesteigertes Interesse von Konsumgüterunternehmen und Einzelhändlern, zusammenzuarbeiten, ihre Innovationskapazitäten zu nutzen und Größenvorteile zu erzielen, um einen wirtschaftlich tragfähigen Markt für eine kohlenstofffreie Schifffahrt zu schaffen, heißt es
Während es für den Beginn dieses Übergangs unerlässlich sei, Nachfragesignale für eine kohlenstofffreie Schifffahrt zu senden, seien sich die Unternehmen, die mit coZEV zusammenarbeiten, auch darüber im Klaren, dass die Marktkräfte allein diese Lösungen nicht in großem Maßstab durchsetzen werden, heißt es. Aus diesem Grund fordern die Unterzeichner der Absichtserklärung 2040 die politischen Entscheidungsträger auf der ganzen Welt auf, schnell und ehrgeizig zu handeln, um die Dekarbonisierung der Seeschifffahrt voranzutreiben – in ihrer nationalen, regionalen und internationalen Führungsrolle. Derzeit arbeitet die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), die globale Regulierungsbehörde für die Schifffahrt, an einem Entwurf für eine Treibhausgasstrategie für die Schifffahrt, die lediglich vorsieht, dass der Sektor seine absoluten Emissionen bis 2050 um mindestens 50 % im Vergleich zu 2008 reduzieren muss.
Angesichts der langen Lebensdauer von Schiffen und der Notwendigkeit, die Produktion erneuerbarer Energien zu steigern, um kohlenstofffreie Kraftstoffversorgungsketten auf der ganzen Welt zu unterstützen, müsse der Übergang rasch erfolgen, so die Unterzeichner. Diese Ankündigung soll das Gefühl für die Dringlichkeit verstärken und das Vertrauen in die Investitionsmöglichkeiten der kohlenstofffreien Schifffahrt erhöhen.
Zu diesem Zweck plant coZEV die Zusammenarbeit mit einem Netzwerk handlungsorientierter und klimafreundlicher Ladungseigner, zu dem auch, aber nicht nur, die Unterzeichner dieser ersten Absichtserklärung für 2040 gehören. »Durch coZEV werden Unternehmen in der Lage sein, sich zusammenzuschließen, um bei der Einrichtung der ersten kohlenstofffreien Seeverkehrskorridore zu helfen, den politischen Entscheidungsträgern das Vertrauen zu geben, Maßnahmen zu ergreifen, die die Kosten des kohlenstofffreien Übergangs senken werden, und die enorme kollektive Kreativität, Marktmacht, Handlungsbereitschaft und Investitionskapazität einiger der innovativsten Unternehmen und Organisationen der Welt zu nutzen.«