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Trotz – oder gerade wegen? – den Schwierigkeiten mit verstopften Häfen und langen Wartezeiten erfreut sich der US-Verkehr bei den Containerlinienreedereien einiger Beliebtheit.[ds_preview]

Die wöchentliche Kapazität im Asien-Nordamerika-Containerverkehr ist seit Jahresbeginn um 13,9% gestiegen, meldete jüngst der Branchendienst Alphaliner. Allerdings ist Neues zu bemerken: So gab es im Transpazifik-Geschäft eine Verlagerung der Marktanteile hin zu Reedern, die keiner der drei großen Allianzen angehören. Neue Akteure wollen in dem Spiel mitspielen. Das betrifft auch die alte Debatte um Marktmacht und Absprachen der Linien. »Entgegen den Klagen über eine Marktabsprache zwischen den Allianzen zeigt unsere Analyse, dass sie tatsächlich um Kapazitätsmarktanteile im Transpazifik- und Asien-Europa-Verkehr kämpfen«, analysierte der Branchendienst Sea-Intelligence.

Auch bei Alphaliner sieht man die Tendenz zu neuen Akteuren. Allerdings machen die Experten auch deutlich, dass die Allianzen 2M von Maersk und MSC, Ocean Alliance von Cosco/OOCL, CMA CGM und Evergreen sowie THE Alliance von Hapag-Lloyd, ONE und Yang Ming sowie HMM weiterhin die bestimmenden Akteure sind. Sie hatten am 1. August immer noch einen gemeinsamen Marktanteil von 88,6%, verglichen mit 91,5% zu Beginn des Jahres.

Die von BAL Container Line und China United Lines (CULines) aufgenommenen Transpazifik-Dienste hätten nur geringfügig zum Kapazitätsanstieg beigetragen. Stattdessen waren die drei am schnellsten wachsenden Reedereien Wan Hai, Zim und SM Line.

Der gemeinsame Marktanteil der chinesischen Neueinsteiger lag am 1. August bei nur 0,6%. Eine größere »Bedrohung« stellen hingegen die anderen dar, da sie deutlich schneller wachsen. So hat Wan Hai die Zahl der eigenständigen Asien-USWC-Dienste von zwei auf vier verdoppelt und einen ersten Asien-USWC-Loop eingerichtet. Dies erklärt den Zuwachs von 143,3% zwischen dem 1. Januar und dem 1. August und den entsprechenden Anstieg des Marktanteils von 1,6 % auf 3,5 %. Die israelische Zim erweiterte den Marktanteil von 3,7% auf 4,2%. Zim ist ein unabhängiger Carrier auf der Asien-USWC-Route, operiert aber im Rahmen eines Vessel-Sharing-Agreements mit den 2M-Partnern Maersk und MSC zwischen dem Fernen Osten und der US-Ostküste.

Die beiden Marktführer haben ebenfalls zugelegt, von 24,4 auf 25,4%. Der Anstieg des Marktanteils der unabhängigen Linien und von Maersk ging laut dem Alphaliner-Bericht vor allem zu Lasten der OCEAN Alliance, deren Anteil sich von 39,5 auf 37,8% reduzierte sowie von THE Alliance, die nicht mehr 27,7, sondern 25,4% unter sich vereinigt. 3,7% für »Sonstige« entfallen auf SM Line (1,8%). Matson (1,1%), Westwood (0,2%) und die chinesischen »Newcomer« (0,6%). ?