James Gundy, CEO von Braemar
James Gundy (Foto: Braemar)

Nach einer offensichtlich erfolgreichen Rückbesinnung auf Kerngeschäfte will die Mutter des Hamburger Finanzberaters Naves, der britische Schiffsmakler Braemar, ihr Geschäft in kurzer Zeit verdoppeln.[ds_preview]

In den vergangenen Jahren standen die Zeichen bei Braemar auf Verkauf und Verkleinerung des Portfolios – mit wenigen Ausnahmen wie etwa der Übernahme von Naves aus Deutschland. So waren zuletzt die Segmente Technik und Engineering veräußert worden, weil man sich mehr auf das Kerngeschäft Shipbroking und Finanzierung konzentrieren will.

Mit der heutigen Vorstellung der Halbjahresbilanz machte Braemar nun Pläne für die Zukunft bekannt. Der Vorstand hat sich der Mitteilung zufolge das strategische Ziel gesetzt, die Größe des Kerngeschäfts der Gruppe in den nächsten vier Jahren zu verdoppeln. Angestrebt werden sowohl organisches Wachstum als auch ergänzende, wertsteigernde Akquisitionen. Man sei der Ansicht, »dass in den nächsten Jahren eine Konsolidierung im Schiffsmaklerbereich wahrscheinlich ist«. Größe werde in der Branche immer wichtiger.

Mehr Interesse vom Kapitalmarkt

Der starke Handel innerhalb des Schiffsmaklergeschäfts, insbesondere in den Bereichen Dry Cargo, Sale and Purchase und Securities, dürfe sich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres fortsetzen, da die Nachfrage nach trockenen Massengütern und Containerkapazitäten hoch bleibt, schreibt der Vorstand. Naves konnte offenbar ebenfalls vom jüngsten Trend profitieren: »Das wiedererwachte Interesse an der Schifffahrtsindustrie sowohl aus der Sicht der Kreditvergabe als auch der Kapitalbeteiligung hat dazu geführt, dass die Finanzabteilung der Gruppe, Braemar Naves, deutlich über dem Vorjahresniveau liegt« Zwei »bedeutende Transaktionen« seien abgeschlossen worden, eine dritte wird in Kürze erwartet.

CEO James Gundy sagte heute: »Der Vorstand hat sich auf die Vereinfachung der Gruppe und den Schuldenabbau konzentriert und diese Ziele erreicht, was es uns wiederum ermöglicht, uns auf das Wachstum unseres Kerngeschäfts zu konzentrieren.« Geplant ist ein Ausbau der geografischen Reichweite wie auch eine Diversifizierung des Angebots.

Zum Umbau könnte in Kürze eine weitere Maßnahme kommen. Nach der Veräußerung der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligung an AqualisBraemar LOC und der Engineering Division, Wavespec wird weiter über ein Joint Venture von Cory Brothers mit Vertom für das Hafenagentur-Geschäft verhandelt.