Die skandinavische Schifffahrtsgruppe Fred. Olsen – über eine Tochter auch Co-Eigner von United Wind Logistics in Hamburg – hat ein verhältnismäßig positives drittes Quartal hinter sich.
Die Bonheur-Holding der norwegischen Olsen-Familien legte heute die Bilanz für das dritte Quartal und den bisherigen Jahresverlauf vor. Die Hauptgeschäftsfelder der Unternehmensgruppe sind Erneuerbare Energien in der Firma Fred. Olsen Renewables, Windservice in Fred. Olsen Ocean (FOO), Kreuzfahrt (Fred Olsen Cruise Lines) und »sonstige Beteiligungen«. FOO wiederum hält 50% an United Wind Logistics (UWL) in Hamburg, eine Tochter des MPP-Carriers United Heavy Lift (UHL). Im Offshore-Wind-Geschäft will man zunehmend als »One Stop Shop« auftreten. Für den Transport setzt man auf die Zusammenarbeit mit UWL, das Unternehmen betreibt drei Schiffe. Für zwei Schiffe bestehen Dreijahresverträge mit MHI Vestas, das dritte Schiff ist auf dem Spotmarkt tätig.
Die Gruppe
Der Umsatz der Gruppe belief sich im dritten Quartal auf 1,88 Mrd. NOK – eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 1,37 Mrd. NOK im Vorjahreszeitraum. Während das Kreuzfahrtgeschäft angesichts der Corona-Pandemie weiter keinen Umsatz machte, legte der Umsatz im Bereich Wind Service von 839 Mio. auf 1,07 Mrd. NOK zu. Das EBITDA des Segments wuchs von 151 Mio. auf 264 Mio. NOK. Unterm Strich bleibt für das dritte Quartal allerdings ein Minus stehen. Das Nettoergebnis liegt bei -157 Mio. NOK, nach -398 Mio. NOK im Vorjahr.
Für FOO lief das Jahr bisher verhältnismäßig gut. Für die ersten drei Quartale steht ein Gewinn von 255 Mio. NOK in den Büchern. Damit ist der Bereich zurück in der Gewinnzone. Von Januar bis September 2020 gab es noch ein Minus von 146 Mio. NOK. In der Bilanz wird der positive Trend vor allem auf eine verbesserte Auslastung der Offshore-Schiffe zurückgeführt.
Zu FOO gehört unter anderem die Tochter Fred. Olsen Windcarrier, die wiederum Eigner der beiden Installationsschiffe »Brave Tern« und »Bold Tern« sowie Co-Eigner (51%) der »Blue Tern« ist. Deren Auslastung stieg von 75% auf 89%. Während des Quartals arbeitete die »Brave Tern« an dem »Yunlin Phase II«-Projekt in Taiwan. »Bold Tern« liegt für einen Kran-Austausch und weitere Modernisierungsarbeiten in Singapur. »Blue Tern« setzte im Quartal die Arbeiten am Projekt »Moray East« fort, das im September mit einer Rekordleistung abgeschlossen wurde: 60 Turbinen wurden in 120 Tagen installiert. Das Schiff ist derzeit auf einer Werft in Dänemark, wo Klasse-Arbeiten anstehen. Das gecharterte O&M-Schiff »Jill« wurde wurde im Laufe des Quartals an den Eigner zurückgeliefert.
Für die drei eigenen Schiffe wurde ein Kran-Upgrade-Programm eingeleitet. Damit soll die Kapazität derjenigen der angekündigten Neubauten angeglichen werden. Zudem beabsichtige man, einen vierten Neubau zu kontrahieren, heißt es heute.