Die Saison in Neuseeland und in Südafrika brachte viel gut zahlendes Geschäft für Container- und Reefer-Carrier.[ds_preview]
Für Frucht- und Agrarexporteure auf der südlichen Halbkugel war es ein schwieriges Jahr mit großen operativen Herausforderungen: Mangel an Schiffsraum und Containern, Knappheit an Arbeitskräften, verschärfte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen. Trotzdem ziehen große Verlader in Neuseeland und Südafrika eine recht positive Bilanz.
So gelang es der neuseeländischen Kiwi-Industrie, den Überseeexport dank verstärktem Einsatz von konventionellen Kühlschiffen auf 620.000 t zu steigern – von 600.000 t im Vorjahr. Das gab die Vermarktungsgenossenschaft Zespri anlässlich der letzten Charter-Verladung ex Tauranga mit der »Kakariki« (12.313 tdw) der japanischen Reederei Fresh Carriers diese Woche bekannt.
Das Unternehmen sah sich aufgrund der Container-Engpässe gezwungen, den Einsatz von konventionellen Kühlschiffen von 49 Abfahrten im Vorjahr auf 66 zu steigern. Die Zahl der Reefer-Container-Verladungen für Kiwis sank von 17.800 auf 17.000.
Für Zespri sei es eine der schwierigsten Saisons bislang gewesen. »Die Teams entlang der Supply Chain mussten sehr hart arbeiten, um trotz zusätzlicher Sicherheitsprotokolle und Störungen aufgrund von Covid-19 mehr Ware auf den Weg zu bringen«, erklärte Global Supply Officer Alastair Hulbert.
Ein anderer wichtiger Reedereipartner neben Fresh Carriers sei die Gruppe Cool Carriers/Baltic Shipping gewesen. Wenn die letzten Reefer-Container in den nächsten Tagen auf die Reise gegangen sind, dauert es bis März, bis die nächste Kiwi-Ernte zur Verschiffung kommt.
Auch im Export aus Südafrika heraus haben konventionelle Kühlschiffe dieses Jahr wieder eine größere Rolle gespielt, weil es bei der Bereitstellung von Reefer-Containern mitunter hakte. Starke Zuwächse melden die südafrikanischen Zitrus-Exporteure in der gerade beendeten Saison. Laut Zahlen der Citrus Growers‘ Association in Durban wuchs das Ausfuhrvolumen um 31% auf 30,9 Mio. Kisten bzw. 457.500 t. Die Menge hat sich damit binnen drei Jahren verdoppelt. Wichtigste Märkte waren die Europäische Union, Großbritannien und der Mittlere Osten.
Die hohe Transportnachfrage, bedingt auch durch Kapazitätsengpässe in der Containerschifffahrt, bescherte den Kühlschiffsreedereien eines der besten Jahre. Für große Reefer-Frachter mit mehr als 450.000 Kubikfuß Kapazität, wie sie im Fruchthandel eingesetzt werden, liegen die Spotcharterraten seit Wochen bei über 100 Cent/Kubikfuß (30 Tage Laufzeit) – rund viermal so hoch wie noch im vergangenen Jahr. (mph)