Das Panamaxschiff »Cosco Nagoya« muss nach einer Havarie im Pazifik nach Südkorea umkehren. In stürmischer See gingen 32 Boxen über Bord.[ds_preview]
Mit Anbruch des Winters und der zunehmend rauen See nehmen die Risiken für die Schifffahrt im Nordpazifik wieder zu. Wie jetzt bekannt wurde, sind auf einem Cosco-Containerschiff »Cosco Nagoya« (4.506 TEU, Baujahr. 2008) in der Nähe der russischen Kurilen mehrere Containerstapel eingestürzt, 32 Boxen gingen dabei über Bord, weitere 27 sollen aufs Deck gestürzt sein.
Das Schiff war unterwegs von Busan nach Long Beach. Nach Berichten aus Versicherungskreisen kehrte das Schiff nach dem Vorfall um und fuhr den Nothafen Gwangyang in Südkorea an, wo es seit letzter Woche an der Pier liegt. Dort werde nun untersucht, ob es in eine Reparaturwerft muss oder ob es seine Reise fortsetzen kann.
Nach Angaben des chinesischen Carriers Cosco wird der Frachter schon seit April 2020 nicht mehr in seinen Liniendiensten eingesetzt. Maklerberichten zufolge fährt die »Cosco Nagoya« derzeit in Charter der Reederei Sea Lead mit Sitz in Dubai. Das Schiff wird demnach auf dem neuen ALX-Transpazifikdienst eingesetzt, der kürzlich erst von vierzehntägigen auf wöchentliche Abfahrten verdichtet wurde. Für die Haftung gegenüber Dritten inklusive Ladungseignern ist die »Cosco Nagoya« beim Standard P&I Club versichert.
Erst im Oktober hatte ein Schiff der israelischen Linienreederi Zim – die »Zim Kingston« – rund 100 Container vor der kanadischen Westküste verloren. Die bis dato schwersten Containerverluste wurden im vergangenen Winter ebenfalls im Pazifik verzeichnet. So gingen zwischen November 2020 und März dieses Jahres fast 3.500 Boxen bei einer Serie von Unfällen über Bord. Kurz hintereinander traf es drei Großfrachter mit bis zu 14.000 TEU Kapazität: die »ONE Apus« (fast 2.000 Boxen verloren), die »Maersk Essen« (ca. 750 Container) und die »Maersk Eindhoven« (260). (mph)