© Volvo Penta
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Nahezu geräuschloser Hybridantrieb und ein Power-by-the-hour-Modell – beides setzt Volvo Penta bei einem neuen Tagestourenschiff von Hurtigruten Svalbard ein.[ds_preview]

Volvo Penta hat eine fortschrittliche Hybridlösung für das neue Sightseeing-Schiff von Hurtigruten Svalbard angekündigt, das im Mai 2022 in den Testbetrieb vor der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen gehen soll. Das Marell-M15-Hybridschiff namens »Kvitbjørn« (Eisbär) soll »die Art und Weise, wie Touristen dieses Naturwunder erleben, verändern«.

Angetrieben von einem Volvo Penta D4-320 DPI Aquamatic-Hybridmotor erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 32 kn und eine Reisegeschwindigkeit von 25 kn. Das von Marell Boats Sweden entworfene und gebaute Schiff muss robust genug sein, um in der anspruchsvollen arktischen Umgebung sicher zu operieren, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und mit einer großen Reichweite von 500 sm.

Hurtigruten Svalbard und Volvo Penta erproben auch ein potenzielles neues Geschäftsmodell, das auf einem »Power-by-the-hour«-Bezahlungsprogramm basiert. Das »E-Mobility-as-a-Service«-Modell befinde sich noch im Konzeptstadium, könne aber in der Zukunft weiterentwickelt werden, heißt es. Hurtigruten Svalbard wird nach Kilowattstunden bezahlen, wobei das Schiff während der Tourismussaison (1. Mai – 31. Oktober) mehr als 1.000 Stunden in Betrieb sein soll. Auch wenn es sich noch um einen Test handelt, erwartet Volvo Penta, dass das Konzept in der Branche auf großes Interesse stößt »und die Art und Weise, wie Kunden E-Mobilitätslösungen für die Schifffahrt kaufen, revolutionieren könnte, zumal die Vorlaufkosten oft ein Hindernis darstellen«.

Hurtigruten Svalbard möchte sich nachhaltiger aufstellen. Der neue Hybrid-Tageskreuzer mit Volvo-Penta-Antriebssystem ermöglicht nun einen rein elektrischen Betrieb in den ökologisch sensiblen Gewässern Spitzbergens.

Integrierte Paketlösung sorgt für bessere Leistung

Alle Schnittstellen zwischen dem Hybridantrieb und den unterstützenden Systemen wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Marell Boats und Volvo Penta entwickelt. Dazu gehören die Lade-, Lüftungs-, Heizungs- und Klimatisierungssysteme. Die komplette Antriebslösung für das Schiff basiert auf dem Volvo Penta D4/D6 Aquamatic DPI-Paket.

Das DPI-Paket von Volvo Penta verfügt über eine hydraulische Kupplung für leises und sanftes Schalten bei niedrigen Motordrehzahlen sowie zusätzliche Manövrierfähigkeit für langsame Fahrten zur Beobachtung von Wildtieren.

»Wir haben das komplette System so konzipiert, dass es nahtlos als ein einziges Paket funktioniert«, fügt Peter Granqvist von Volvo Penta hinzu. »Wir bevorzugen diesen Ansatz, und er ist für uns schon seit einiger Zeit ein Unterscheidungsmerkmal. Dadurch können wir im Vergleich zu herkömmlichen Installationen eine bessere Antriebsleistung, Manövrierfähigkeit und Beschleunigung erzielen. Das parallele Hybridsystem ist sehr reaktionsschnell und bietet einen nahtlosen Leistungsübergang zwischen Elektro- und Dieselantrieb.«

Das Boot befindet sich derzeit in der Marine-Testanlage von Volvo Penta in Krossholmen, Göteborg, Schweden. In Kürze wird es zu Marell Boats in Östhammar gebracht, wo es vor der Ablieferung im Mai 2022 weitere Tests durchlaufen wird. Wenn Hurtigruten Svalbard das Schiff in Empfang nimmt, wird das Unternehmen es selbst eingehenden Prüfungen unterziehen. »Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Eigentümern, Nutzern und anderen Interessenvertretern baut Volvo Penta sein Verständnis für das Kundenverhalten und die Nutzungsmuster von Hybridantrieben aus«, erklärt der Motorenhersteller.