Bernd Thiemann, Vorsitzender des Aufsichtsrats bei der Hamburger Privatbank Warburg, tritt von seinem Posten zurück.[ds_preview]
Die zuletzt durch Cum-Ex-Aktivitäten in die Schlagzeilen geratene Bank bestätigte jetzt, dass der 78-jährige Thiemann sein Mandat im Laufe des Januars niederlegen wird. In einer Mitteilung spricht Warburg im Zuge der Trennung von »freundschaftlichem, bestem Einvernehmen«.
Es ist nicht die erste personelle Weichenstellung, die im Zuge der Cum-Ex-Affäre auf Anraten der Bundesanstalt der Finanzdienstleistungaufsicht (Bafin) vorgenommen wird. Im Herbst war Joachim Olearius, Sprecher der Partner der Bank und Sohn von Hauptgesellschafter Christian Olearius, aus dem Vorstand und dem Partnerkreis ausgeschieden.
Thiemann war seit 1998 Mitglied und seit Ende 2019 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Die Hauptgesellschafter Christian Olearius und Max Warburg dankten ihm für seine langjährige Tätigkeit für die Bank sowie seine »loyale Verbundenheit«.
»Sein Wirken fiel in eine für die Bank und ihre Eigentümer nicht immer leichte Phase der fast 225-jährigen Unternehmensgeschichte. Er war vor zwei Jahren als Vorsitzender eingesprungen, als die Mehrheitsgesellschafter ihre Mandate im Aufsichtsrat der Bank aufgegeben hatten, um ihre Interessen unabhängig wahrnehmen und zugleich möglichen Schaden vom Bankhaus fernhalten zu können«, heißt es in der Mitteilung. In seiner Zeit als Vorsitzender sei er maßgeblich an der Umsetzung der von der BaFin gewünschten Governancestrukturen und des Interessenkonfliktmanagements beteiligt gewesen.
Die Nachfolge soll im Januar im Anschluss an die entsprechenden Gremiensitzungen bekanntgegeben werden. Die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, Burkhard Schwenker (63), der auch Stimmrechtsbevollmächtigter der Hauptgesellschafter ist, und Claus Nolting (70), sollen ihre Mandate weiterhin ausüben.