Zwei Autotransporter von Laeisz wechseln für 61,6 Mio. $ in die Flotte der norwegischen Reederei. Im Gegenzug erhält die Hamburger Reederei Anteile an Gram Car Carriers.[ds_preview]
Die deutsche Reederei F. Laeisz will im Zuge eines Börsengangs von Gram Car Carriers (Oslo) bei der norwegischen Reederei einsteigen. Die Vereinbarung sieht vor, dass zwei Laeisz-Autotransporter für 61,6 Mio. $ von Gram übernommen werden. Es handelt sich dabei um die 5.000-CEU-Schiffe »Passama« und die »Passero«, beide 2012 gebaut.
Laeisz soll im Gegenzug Anteile an der norwegischen Reederei in Höhe des Verkaufserlöses der beiden Schiffe erwerben. Dies wurde vorab vereinbart. Insgesamt werden neue Aktien im Gesamtwert von 115,6 Mio. $ platziert. Die von Nikolaus H. Schües geführte Hamburger Traditionsreederei ist dann künftig mit mindestens 25,25% an Gram Car Carriers beteiligt, erhält als wichtigster Aktionär einen Sitz im Vorstand und könnte die Beteiligung, abhängig von der Nachfrage durch Dritte, zudem noch erhöhen. »Wir freuen uns sehr über dieses neue Engagement«, sagt Schües gegenüber der HANSA.
Es ist bereits der zweite Anlauf an der Börse in Oslo: Ende 2021 hatte Gram den geplanten Börsengang zunächst abgesagt. Neben Laeisz haben sich fünf weitere Investoren zur Zeichnung von Aktien im Gesamtwert von 37,4 Mio. $ verpflichtet – AL Maritime Holdings (12 Mio. $), J. Lauritzen (10 Mio. $), KLP Alfa Global Energy (6 Mio. $), AS Clipper (6 Mio. $ und Surfside Holding (3,4 Mio. $).
Damit sei das gesamte Emissionsvolumen an neuen Aktien abgedeckt, teilte Gram Car Carriers mit. Denn auch Teile des Managements und des Verwaltungsrats sowie bestehende Aktionäre hätten den Kauf von Aktien im Wert von 6,75 Mio. $ zugesagt, heißt es. Der Stückpreis der neuen Aktien liegt bei 53 NOK (5,32 €). Die Angebotsfrist beginnt heute und endet bereits übermorgen, am 14. Januar. Die Platzierung lief bereits am ersten Tag sehr erfolgreich, heißt es, und könnte bereits vorfristig beendet werden.
Gram ist nach eigenen Angaben die drittgrößte Trampreederei im Markt der Fahrzeugschifffahrt. Aktuell umfasst die Flotte 16 Schiffe mit 1.000 EU–7.000 CEU. Laut Clarksons erholt sich das Autotransport-Segment derzeit deutlich, nachdem 2020 ein eher schlechtes Jahr war. Eine steigende Nachfrage hat demnach zum »besten Markt« seit der Finanzkrise von 2008 geführt.
