Während der Corona-Pamdemie hat Boers Crew Services eine Niederlassung in Deutschland eröffnet – trotz oder gerade wegen der schwierigen Lage beim Besatzungswechsel.

Schon 2019 plante Boers Crew Services Group einen deutschen Ableger zu gründen und ein Büro in Hamburg zu eröffnen. Vom drittgrößten europäischen Hafen Europas aus sollten Besatzungsdienste für alle deutschen Häfen angeboten werden. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hinderte die Niederländer nicht an der Umsetzung des Plans, erklärt Fabian Krause, der die deutsche Niederlassung seit Juli 2021 leitet: »Die Covid-19-Pandemie war in der Tat ausschlaggebend für unseren Entscheidungsprozess, denn es bestand ein größerer Bedarf an spezialisierter Unterstützung beim Besatzungswechsel.« Die Pandemie erschwert noch immer Besatzungswechsel, Einreise und Beförderung von Seeleuten sind kompliziert geworden.

»Wir stellten fest, dass der Markt einen echten Bedarf an Boers Crew Services Deutschland hatte, um Besatzungen und Shipmanager in deutschen Häfen während der Pandemie zu unterstützen«, sagt Fabian Krause. »Es war eine sehr intensive Zeit, in der es galt die Seeleute sicher sowie gesund an- und abzumustern, gleichzeitig unsere Fahrer bestmöglich zu schützen und mit den neuen und sich regelmäßig ändernden COVID-Beschränkungen umzugehen. Wir arbeiten eng mit den örtlichen Gesundheits- und Hafenbehörden zusammen, was für den Aufbau von Brücken zur Bewältigung der Situation entscheidend war. Für uns sind Kommunikation und Technologie das A und O, um einen reibungslosen Wechsel der Besatzung zu gewährleisten«, so Krause.

Pandemie verlangt »hohe Dynamik«

In Hamburg arbeite ein kleines, »gut eingespieltes Team, das zum Wachstum von Boers beitragen wird«, so Krause. Der Fokus der Dienstleistungen liegt auf deutschen Häfen, aber auch Seeleute, die über Deutschland reisen um im Schengen-Raum anzumustern, werden betreut. »Wir erhalten zahlreiche Anfragen für viele Häfen in anderen Ländern, aber deutsche Häfen sind unsere Priorität. Zu gegebener Zeit werden wir möglicherweise auf andere Regionen expandieren«, sagt er.

Die weltweite Pandemie verlangt von dem Crewing-Dienstleister eine hohe Dynamik im Umgang mit Seeleuten verschiedener Nationalitäten und vielen verschiedenen Vorschriften, die sich regelmäßig ändern. Neben Hygienemaßnahmen in der eigenen Fahrzeugflotte  aktualisiert Boers ständig die Unternehmensrichtlinien und -verfahren für Besatzungswechsel. Hinzu kommen die Anforderungen der Fluggesellschaften und der Heimatländer sowie Kriterien, die beim Einlaufen in oder Auslaufen aus Häfen erfüllt werden müssen.

»Ein weiteres Problem ist die Notwendigkeit, Quarantäneeinrichtungen für positiv getestete Besatzungsmitglieder einzurichten, was anfangs eine Herausforderung darstellte – aber wie immer haben wir auch dieses Problem gemeistert. Wir arbeiten eng mit den örtlichen Gesundheitsbehörden zusammen um die positiv getesteten Besatzungsmitglieder bestmöglich zu betreuen. Das brachte eine neue Dimension des Besatzungswechsels mit sich, denn es war nicht immer klar, wo die Zuständigkeiten lagen, da die Seeleute keinen Wohnsitz in Deutschland haben, und so mussten wir unsere Kontakte nutzen, um Antworten zu finden«, berichtet Fabian Krause.

Impfung bleibt wichtig wegen Virus-Variante Omikron

Der Crewing-Dienstleister war auch an der deutschen Impfkampagne für Seeleute beteiligt. Das Impfprogramm wurde von den lokalen Behörden in den Häfen, vor allem in Hamburg, sehr gutorganisiert.

»Im Oktober 2021 haben wir dazu beigetragen, die 500. Impfung für Seeleute in Deutschland zu organisieren. Unser besonderer Dank gilt dem Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler sowie dem Seemannsclub Duckdalben für ihren Einsatz und die Impfung zahlreicher Seeleute in Deutschland«, sagt Krause. Angesichts der Omikron-Variante des Virus, die jetzt im Umlauf ist, betont er die anhaltende Wichtigkeit der Impfkampagne und der Booster-Impfung für die Seeleute. Die eigenen Mitarbeiter von Boers seien bereits alle dreifach geimpft.