Oliver Burkhard, ThyssenKrupp, tkms, Fregatte
Oliver Burkhard (© ThyssenKrupp)

Oliver Burkhard wird neuer CEO von thyssenkrupp Marine Systems (tkms). Ein möglicher Verkauf der Marinesparte ist damit offenbar vom Tisch.[ds_preview]

Burkhard wurde vom Aufsichtsrat von thyssenkrupp Marine Systems in einer außerordentlichen Sitzung zum neuen CEO von thyssenkrupp Marine Systems (tkms) bestimmt. Burkhard war bisher Vorsitzender des Gremiums und bleibt zudem parallel Konzernvorstand beim Essener Mutterkonzern thyssenkrupp AG. 

Burkhard folgt auf auf den bisherigen tkms-CEO Rolf Wirtz und übernimmt die Position zum 1. Mai. Wirtz werde künftig als Berater aktiv, kündigte das Unternehmen an. »Die Gespräche zur Weiterentwicklung des Unternehmens können nun strategisch aus einer Hand geführt werden« sagt Burkhard.

Denn zuvor war bekannt geworden, dass der Essener Konzern die Pläne, die Marinesparte zu verkaufen oder mit einem Industriepartner im In- oder Ausland zu fusionieren, wieder fallengelassen hat. »Marine Systems ist wichtig für thyssenkrupp und für die Sicherheitsarchitektur Deutschlands«, heißt es jetzt. Die Doppelrolle von Burkhard als CEO einer Geschäftseinheit und Mitglied des Vorstands spiegele das wider. Zugleich werde in einer »group of companies« langfristig eine größere Eigenständigkeit der Geschäfte angestrebt.

Der Aufsichtsratsvorsitz von thyssenkrupp Marine Systems ist durch die Bestellung von Oliver Burkhard auf Klaus Keysberg, Finanzvorstand der thyssenkrupp AG, übergegangen. In seiner Funktion als Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp AG war Burkhard bereits seit 2018 für das Marinegeschäft verantwortlich.

Der gelernte Verwaltungsfachangestellte (Jahrgang 1972) arbeitete zunächst beim Statistischen Bundesamt. Nach einem berufsbegleitenden BWL-Studium machte er  Karriere als Gewerkschafter bei der IG Metall, zu deren Bundesvorstand er gehörte. 2013 kam er als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor zur thyssenkrupp AG.

Zuletzt hatte das Unternehmen lukrative Aufträge über sechs U-Boote in einem deutsch-norwgischen Rüstungsprojekt sowie für drei U-Boote für Israel halten. Zwei der Einheiten werden für die deutsche Marine gebaut. Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen 100-Mrd-Programm für die Bundeswehr könnten noch einmal zwei U-Boote hinzukommen.

tkms ist mit rund 6.500 Mitarbeitenden eines der weltweit führenden Marineunternehmen und als Systemanbieter im Unter- und Überwasserschiffbau sowie im Bereich maritimer Elektronik und Sicherheitstechnologie tätig.