Wismar, MV Werften
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Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt weiteres Geld für die Verlängerung der Transfergesellschaft bis Sommer 2022  bereit. Zudem wurde eine Absicherung der Auszubildenden der MV Werften bis Ende Februar 2023 beschlossen.[ds_preview]

Im Januar musste die zum Genting-Konzern gehörende Unternehmensgruppe MV Werften mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund Insolvenz anmelden. Die Beschäftigten, die Ende Februar 2022 noch an den drei Werftstandorten und bei der Fertigmodule GmbH beschäftigt waren, konnten dank einem Darlehen des Landes ab dem 1. März 2022 für bis zu vier Monate in die Transfergesellschaft wechseln. Das Angebot haben nach Angaben des zuständigen Landesministeriums bislang 1.664 Beschäftigte angenommen.

Schon ab Juni 2021 wechselten aufgrund der coronabedingten Betriebseinschränkungen 611 Beschäftigte zeitlich gestuft in die Transfergesellschaft Küste. Für insgesamt 376 Beschäftigte, die bereits in 2021 in die Transfergesellschaft wechselten und noch dort verblieben sind, würde der Arbeitsvertrag nun am 31. März 2022 auslaufen. Um diese Personen vor Arbeitslosigkeit zu bewahren, sollen die Transfer-Arbeitsverträge nun um vier Monate verlängert werden. Das Land will dazu der Transfergesellschaft bis zu 2,8 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus soll ein Darlehen zur Vorfinanzierung des Transfer-Kurzarbeitergeldes für die 376 Beschäftigten in Höhe von bis zu 560.000 € aus dem bereits im Februar 2022 vom Kabinett beschlossenen Kreditrahmen bereitgestellt werden, da die Transfergesellschaft selbst nicht über die finanziellen Mittel verfügt. Das hat das Kabinett heute in Schwerin beschlossen.

»Das ermöglicht den Beschäftigten, die schon letztes Jahr in die Transfergesellschaft wechseln mussten, sich bis längstens Ende Juli 2022 umzuorientieren, weiter zu qualifizieren und eine andere Stelle zu finden. Trotz inzwischen aussichtsreichen Perspektiven für den Fortbestand und die Weiterentwicklung aller drei Werftstandorte hätte es zum 01. April 2022 noch keine nahtlose Weiterbeschäftigung geben können«, sagt der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Azubis und Studenten sollen Ausbildung abschließen können

Beschlossen hat das Kabinett zudem die Bereitstellung von Geldern, um einen insolvenzbedingten Ausbildungsabbruch der insgesamt 78 Auszubildenden und dual Studierenden an den drei Standorten der MV Werften zu vermeiden. Für die Finanzierung der Ausbildungsvergütungen bis maximal zum 28. Februar 2023 will die Landesregierung dem Insolvenzverwalter zusätzlich bis zu 1,3 Mio. € aus dem MV-Schutzfonds bereitstellen. Bis spätestens Ende Februar 2023 werden drei Viertel der Azubis und dual Studierenden – insgesamt 59 junge Menschen – ihre Ausbildung planmäßig beendet haben. Für die übrigen Azubis werden Möglichkeiten zur Ausbildungsfortsetzung bei anderen Unternehmen gesucht.

Ausreichend Fachkräfte, Spezialisten und Experten seien die Voraussetzung dafür, dass sich die maritimen Standorte in Mecklenburg-Vorpommern durch neue Unternehmensansiedlungen und eine Umorientierung hin zu einer zukunftsfähigen maritimen Wirtschaft weiter entwickeln könnten, so die Regierung. »Die Verlängerung der Transfer-Tarifverträge und die Sicherung der Ausbildungsverhältnisse der MV Werften bis Ende Februar 2023 tragen dazu bei, zukunftsfähige Standorte maritimer Wirtschaft in MV zu erhalten und zu schaffen«, heißt es.

Die vom Kabinett beschlossenen Maßnahmen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Finanzausschuss des Landtages, der am kommenden Donnerstag dazu beraten wird.