Vibroakustik-Sensor an einem Injektor magnetisch befestigt © Imes
Vibroakustik-Sensor an einem Injektor magnetisch befestigt © Imes
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Um zusätzlich vibroakustische Messungen an Motoren durchführen zu können, hat das auf Zylinderdrucksensoren und Motorüberwachungssysteme spezialisierte Kaufbeurer Unternehmen Imes sein Indikator-Handgerät weiterentwickelt

Imes hat seinen elektronischen Indikator EPM-XPplus um einen selbstentwickelten Sensor ergänzt. Der Vibroakustiksensor[ds_preview] mit magnetischer Halterung zur Befestigung an einem Injektor oder einer Pumpe wird zur Messung über ein Kabel an das Handgerät angeschlossen. Die Auswertung der Messungen wird mit der Visualisierungssoftware EPM-XPplus durchgeführt.

Regelmäßige Zylinderdruckmessungen mit dem EPM-XPplus ohne Vibroakustiksensor sollen es Ingenieuren ermöglichen, während des Motorbetriebs auftretende Mängel zu erkennen. Beispiele für solche Fehler können eine Abweichung des mittleren indizierten Drucks (MIP), des Spitzendrucks (Pmax) oder des Kompressionsdrucks (Pcomp) sein, die sofort durch Analyse der Indikatordiagramme identifiziert werden können.

Es gebe jedoch eine Reihe von Mängeln, die mit alleiniger Analyse von Indikatordiagrammen nur schwierig zu identifizieren seien, so Imes. Dies beziehe sich auf Mängel an der Kraftstoffhochdruckanlage oder an der Steuerung der Ein- und Auslassventile.

Erweiterte Motorendiagnose

Mit dem bestehenden Verfahren der Zylinderdruckindizierung lassen sich dem Unternehmen zufolge der genaue Kraftstoffeinspritzzeitpunkt und die Ventilbewegungen nicht oder nur ungenau ermitteln. Eine direkte Messung dieser Vorgänge sei sehr aufwendig.

Die Erfahrung in der Leistungsanalyse von Schiffsmotoren zeigten, dass die Analyse von Vibrationsdiagrammen, die parallel zu den Indikatordiagrammen aufgezeichnet wurden, gute diagnostische Ergebnisse liefert, so der Hersteller.

Zur direkten Messung wird der Vibroakustiksensor mit magnetischer Halterung temporär, zum Beispiel am Injektor, installiert und kann während der Zylinderdruckindizierung den Zeitpunkt des Anhebens und Aufsetzens der Einspritzdüsennadel sowie den Zeitpunkt des Beginns und des Endes der Kraftstoffzufuhr durch die Einspritzpumpe erfassen.

Mit dem neuen Setup können Schiffsingenieure außerdem die Phasen des Beginns der Kraftstoffzufuhr und des Abschaltens durch die Hochdruck-Kraftstoffpumpe sowie Phasen des Schließens und in einigen Fällen des Öffnens der Gasverteilungsventile diagnostizieren.

Diese Informationen können direkt während des Betriebs mit dem magnetisch befestigten Vibrationssensor gewonnen werden. Die beschriebene Methode der Informationsbeschaffung erfüllt laut Imes zudem die Anforderungen der Klassifikationsgesellschaften in Bezug auf die zerstörungsfreie Anwendung des Vibroakustiksensors, da für die Installation keine mechanischen Eingriffe am Motor notwendig seien. AW