© US Coast Guard
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Nach 35 Tagen auf Grund ist das Containerschiff »Ever Forward« seit Ostersonntag wieder frei. Maryland fordert jetzt 100 Mio. $ von Evergreen.[ds_preview]

Das Containerschiff der Linienreederei Evergreen (Taiwan) war am 13. März in der Chesapeake Bay außerhalb der Fahrrinne auf eine Sandbank aufgelaufen. Zwei Versuche Ende März, den mit knapp 5.0000 Container beladenen Havaristen freizuschleppen, waren gescheitert. Erst im dritten Anlauf gelang es, den Frachter zurück ins freie Wasser zu schleppen. Acht Schlepper waren dafür am Ostersonntag nötig.

Zuvor waren nach Angaben der US-Küstenwache rund um den Havaristen 206.280 m³ Sand weggebaggert und 500 Container von Bord geholt worden, um das Gewicht des Schiffes zu verringern. »Das Ausmaß und die Komplexität dieses Einsatzes waren historisch«, sagt Kapitän David O’Connell, Kommandeur der Küstenwache in der Region Maryland.

Während des gesamten Einsatzes wurden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergriffen. Die Treibstofftanks auf dem Schiff wurden regelmäßig überwacht, und die Ausrüstung, einschließlich des Eindämmungsauslegers, war für den schnellen Einsatz im Falle einer Treibstofffreisetzung vorbereitet. Auch die Folgen der Baggerarbeiten für eine  Austernbank seien beobachtet worden.

Der US-Bundesstaat Maryland fordert jetzt 100 Mio. $ von Evergreen als Kompensation für den massiven Eingriff in ein sensibles Ökogebiet. Die Reederei soll das Geld in einen Umweltfonds einzahlen, heißt es.

Das Schiff war ursprünglich auf dem Weg von Baltimore nach Norfolk. Jetzt wird es zur Inspektion zu den Annapolis Anchorage Grounds geschleppt. Es wird die gelöschten Container wieder aufladen und danach die Reise nach Norfolk im US-Bundesstaat Virginia fortsetzen, teilte die Küstenwache mit. Von Versichererseite war der Fall wegen der immensen Bergungskosten bereits zur Havarie grosse erklärt worden.