Nach dem zweiten gescheiterten Versuch, die »Ever Forward« von einer Sandbank in der Chesapeake Bay freizuschleppen, wird das Schiff zur Havarie grosse erklärt.[ds_preview]

Zuletzt hatten mehrere Schlepper am Mittwoch versucht, das 12.000-TEU-Schiff von der Sandbank zu ziehen, auf die der Frachter vor Tagen aufgelaufen war. Nachdem dies erfolglos blieb, hat der Eigner Evergreen Marine den Havaristen nun zur Havarie grosse erklärt.

Begründet wird dies mit den steigenden Kosten durch die Havarie sowie für die Bergung von Schiff und Ladung. Bei einer Havarie grosse müssen laut internationalem Seerecht alle Beteiligten – Eigner, Charterer sowie Ladungskunden und Versicherer – gemeinsam für die entstehenden Ausgaben aufkommen. Dies trifft vor allem die Kunden: Bevor sie nicht in einen Fonds eingezahlt haben, wird die Ladung nach der Bergung nicht freigegeben.

Auch für die »Ever Given« (20.388 TEU), die vor ziemlich genau einem Jahr sechs Tage lang den Suezkanal blockiert hatte, war die Havarie grosse erklärt worden. Zu den Bergungskosten gesellten sich damals noch millionenschwere Schadenersatzforderungen der ägyptischen  Kanalbehörde.

Die »Ever Forward« war am 13. März außerhalb der Schifffahrtsrinne in der Chesapeake Bay auf Grund gelaufen, als sie mit einem Lotsen an Bord den Hafen von Baltimore verließ. Sie war auf dem Weg nach Norfolk im US-Bundesstaat Virginia.