Der deutsch-spanische Windenergieanlagen-Hersteller Siemens Gamesa bekommt einen neuen Chief Operating Officer. Nach einer schwächeren Quartalsbilanz soll er das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.[ds_preview]
Tim Dawidowsky, seit 2020 Mitglied des Board of Directors, wechselt heute von Siemens Energy, wo er zuletzt als Senior Vice President, Project Excellence, tätig war. In seiner mehr als 28-jährigen Karriere im Siemens-Konzern hatte Dawidowsky führende Positionen in den Bereichen Service, Supply Chain Management und Produktion inne und bekleidete mehrere CEO-Positionen in verschiedenen Ländern.
Siemens Gamesa war zuletzt unter Druck geraten, nachdem die Bilanz für das erste Quartal mit einem Verlust abgeschlossen werden musste. Als Grund gelten unter anderem die stockende Einführung einer neuen Turbinengeneration und Lieferengpässe.
Nun soll Dawidowsky Siemens Gamesa wieder auf Kurs bringen. In einer Unternehmensmitteilung wird explizit auf seine Erfahrungen in der Sanierung hingewiesen. »Tim Dawidowsky verfügt über die ideale Mischung aus Fähigkeiten und Erfahrung für diese Rolle. Er hat eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der erfolgreichen Sanierung von Unternehmen, die sich in einer so komplexen Situation wie der unseren befinden«, sagte CEO Jochen Eickholt. Sein Fachwissen in den Bereichen Supply Chain Management, Beschaffung und Projektmanagement werde angesichts der großen Herausforderungen, denen man sich in diesem Bereich gegenübersehe, sehr wichtig sein.
Seit 1993 bei Siemens
Dawidowsky trat 1993 in die Siemens AG ein, nachdem er sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Universität Berlin abgeschlossen hatte. Seitdem hat er den Angaben zufolge in zahlreichen Industriesektoren gearbeitet, darunter Öl und Gas, Marine, Stahl, Bergbau, Zellstoff und Papier, Verkehrssysteme, Stromerzeugung und -übertragung. Seine berufliche Laufbahn umfasste Stationen in mehreren deutschen Städten sowie in Österreich und China.
Zwischen 2012 und 2015 war er CEO des Geschäftsbereichs Transmission Solution der Siemens AG, »wo er den Bereich nach einem Restrukturierungsprogramm zurück zu profitablem Wachstum und Marktführerschaft führte«. Ein ähnlicher Turnaround sei der Geschäftseinheit Large Drives gelungen, wo Dawidowsky von 2015 bis 2019 als CEO tätig war »und ein verlustbringendes Geschäft wieder zu profitablem Wachstum führte«, so die Mitteilung weiter.
»Perfekter Sturm«
In den vergangenen zwei Jahren war Dawidowsky bei Siemens Energy für die Einführung von Projektmanagementpraktiken verantwortlich. Er soll ähnliche Programme bei Siemens Gamesa durchführen. »Die Windenergiebranche ist ein wesentliches Element der Energiewende und des Kampfes gegen den Klimawandel, aber im Moment sieht sich der Fertigungssektor mit einem perfekten Sturm von Problemen konfrontiert, die seinen Fortschritt bedrohen«, sagte der neue COO selbst. Er freue sich sehr darauf, »mich dieser Herausforderung zu stellen und dabei zu helfen, diese Probleme zu lösen, damit wir das volle Potenzial von Siemens Gamesa freisetzen und das Unternehmen wieder an die Spitze der Branche bringen können.«