Der Containermarkt schleppt sich eher ereignislos durch eine weitere Woche. Doch die Charterraten bleiben stabil. [ds_preview]
Trotz der geringen Aktivitäten belegen die wenigen Abschlüsse, dass die weiterhin hohen Raten gehalten werden können. Freie Schiffe finden in der Regel sehr schnell Abnehmer, sei es durch Kauf oder Charter. Ansonsten aber warten die Linienreedereien vor Beginn der Hauptsaison eher ab – in der Hoffnung auf eine Marktdelle in der zweiten Jahreshälfte und fallende Preise.
Während im Segment der Post-Panamax-Schiffe keine Fixtures, wohl aber eine Fortsetzung der Einkaufsoffensive bei MSC vermeldet wird, ist in den kleineren Segmenten wenigstens etwas Bewegung zu sehen. ZIM soll sich Wide Beams von Seaspan für 43.000 $/Tag über eine Laufzeit von 5 Jahren gesichert haben, berichten Makler. Die Schiffe sind erst aber Sommer 2023 verfügbar, ein weiteres Indiz dafür, dass die Raten vorerst stabil bleiben dürften.
Die Nachfrage vor allem nach kleineren Feedern bleibt hoch. In Asien übernahm Sea Con das relativ alte Imabari-Design »Padian 3« zu 41.500 $/Tag für 12 Monate, immerhin ein Aufschlag von etwa 10% gegenüber »last done«.
Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex beendete die 24. Kalenderwoche bei 3.275 Punkten und einem Plus von +1,0%.
Bei den Frachtraten kann das Niveau ebenfalls gehalten werden. Relativ gesehen sind die Preise jedoch im wichtigen Pazifik-Fahrtgebiet fallend. Sie liegen im Schnitt zwar noch etwa siebenmal höher als im Juni 2019, aber nur noch rund 4% über den Raten des Vorjahres. Und auf der »Rennstrecke« zwischen Fernost und Nordeuropa liegt das Preisniveau erstmals seit Mitte 2020 unter dem Vorjahreswert.
Neuerliche Covid-Wellen in China und die Gefahr eines weiteren Lockdowns dämpfen zwar die Aussichten. Doch die bevorstehende Hauptsaison und eine Zunahme der Containerexporte ex-Asien könnte die ohnehin bestehenden Engpässe in den Häfen an der US-Küste oder auch in Nordeuropa könnten den Druck auf die Raten demnächst wieder deutlich steigen lassen.
Der FBX von Freightos gab -2% auf 7.087 $/FEU nach, was ungefähr 15% mehr sind als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der WCI von Drewry ging um -1% auf 7.502 $/FEU zurück.
