Im litauischen Kleipeda sind zwei neue Boote für die Marine auf Kiel gelegt worden. Auftragnehmer für das 90-Mio.-Projekt ist Fassmer.[ds_preview]
Für die Deutsche Marine werden zwei neue SVK-Boote (Seeversuch Küste) gebaut. Die baugleichen Boote kosten zusammen 95 Mio. €. Sie sollen die aus den 1980er Jahren stammenden Mehrzweckboote der Klasse 745 »Breitgrund« und »Mittelgrund« sowie das über 50 Jahre alte Sperrwaffenversuchsboot »Wilhelm Pullwer« ersetzen.
Der Auftrag war an Fassmer gegangen, die Rümpfe werden allerdings in Klaipeda (Litauen) bei der Werft Western Baltija Shipbuilding gebaut. Im Anschluss erfolgt die Verlegung nach Berne an die Weser. Die Fertigstellung und Übergabe des ersten Bootes ist für Juni 2023 vorgesehen. Das zweite Boot folgt im November 2023.
Die Messboote wurden nach zivilem Standard konstruiert, berücksichtigen aber die besonderen Anforderungen wehrtechnischer Forschungen und Erprobungen, teilte die Marine jetzt mit. Die 50 m langen und 11 m breiten Einheiten werden dafür unter anderem mit einem Kran und einem Heckgalgen ausgestattet. Um die notwendige Manövrierbarkeit für die Versuche zu gewährleisten, erhalten die Boote je zwei um 360 Grad drehbare Ruderpropeller-Antriebe und zwei Bugstrahlruder.
Auf dem Hauptdeck am Heck können zwei 20-Fuß-Container aufgestellt werden. Diese dienen der Aufnahme der je nach Auftrag und Erprobungszweck unterschiedlichen Ausrüstung. So ist eine einfache, flexible und individuelle Konfiguration der jeweils geforderten Fähigkeiten möglich.
Eingesetzt werden die neuen Messboote vornehmlich in der Nord- und Ostsee. Hier sollen sie im Rahmen von Erprobungen zum Beispiel Torpedos sichern und bergen. Außerdem werden sie den Einsatz autonomer Unterwasserfahrzeuge sowie Taucher im Rahmen von wehrtechnischen Untersuchungen von Tauchgeräten und Ausstattungen unterstützen. Auch für die Begleitung von U-Booten bei deren Flachwassererprobung können die Messboote genutzt werden.