Die Seenotretter haben im niedersächsischen Wattenmeer zwischen den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Wangerooge ein festgekommenes Fahrgastschiff mit 137 Menschen an Bord freigeschleppt.[ds_preview]
An Bord waren unter anderem mehr als 100 Kinder, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Sie mussten bei zunächst ablaufendem Wasser insgesamt viereinhalb Stunden ausharren, bevor die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes »Fritz Thieme« der DGzRS-Station Wangerooge das Schiff und die Passagiere aus der misslichen Lage am Donnerstag befreien konnte.
Gegen 15 Uhr hatte sich der Kapitän des Ausflugsschiffes »Jens Albrecht III« bei der Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen gemeldet: Das rund 26 m lange Schiff war bei ablaufendem Wasser am Rand des Harlefahrwassers etwa eine Seemeile südsüdwestlich von Wangerooge festgekommen. Aus eigener Kraft konnte die Besatzung es nicht mehr befreien.
Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die freiwilligen Seenotretter der Station Wangerooge, die wenig später beim Fahrgastschiff eintrafen. Dieses lag allerdings bereits südlich der Tonne H11 so hoch auf einer Sandbank, dass das Seenotrettungsboot es nicht mehr freischleppen konnte. Die Seenotretter mussten auf die steigende Tide warten.
Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass es allen an Bord gut ging, blieben Besatzung und Passagiere auf der »Jens Albrecht III«. Auch weil für sie bei ruhiger See und südlichen Winden bis zu zwei Beaufort (elf km/h) keine Gefahr bestand, heißt es in der Mitteilung weiter.
Gegen 19.25 Uhr übergaben die Seenotretter schließlich eine Schleppleine an den Havaristen. Mit der Kraft seiner 380 PS starken Maschine taute das Seenotrettungsboot an. In mehreren Anläufen gelang es, das Ausflugsschiff ins tiefere Fahrwasser zu schleppen. Anschließend setzte die »Jens Albrecht III« ihre Fahrt aus eigener Kraft fort.