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Wohin geht die Reise der ehemals als Hyundai Merchant Marine bekannten Containerlinienreederei HMM – immerhin Nr. 8 im Weltmarkt und Allianz-Partner von Hapag-Lloyd. Der Staat will eine Reprivatisierung, allerdings nicht um jeden Preis, wie jetzt deutlich gemacht wurde.[ds_preview]

Die mögliche Privatisierung von HMM werde von Lage an der Aktienmärkten, an der Börse und der Situation im Schifffahrtssektor abhängen, sagte der südkoreanische Minister für maritime Angelegenheiten,  Cho Seung-hwan, jetzt in Seoul.

HMM war im Zuge der großen Schifffahrtskrise in arge Bedrängnis geraten und musste vom Staat und Gläubigern im Rahmen einer Umschuldungsaktion gerettet werden. Mittlerweile sieht es deutlich besser aus, auch HMM profitiert von den Raten-Sprüngen der vergangenen Monate und hat zudem ein umfangreiches Neubau-Programm aufgelegt.

Allerdings ist die Zukunft der Reederei nach wie unklar. Immer wieder gab es Spekulationen über Übernahmen oder Fusionen, etwa mit der ebenfalls südkoreanischen, aber deutlich kleineren Reederei SM Line. Angesichts des jüngsten Aufschwungs in der globalen Schifffahrtsbranche wurden zuletzt im Lande immer mehr Forderungen nach einer raschen (Re-)Privatisierung laut.

Im August hatte auch die Regierung offiziell deutlich gemacht, dass sie auf eine Privatisierung drängt, indem es die Anteile der öffentlichen Einrichtungen an HMM schrittweise reduziert. Doch noch immer halten staatliche Stellen eine Mehrheitsbeteiligung an HMM, wobei die Korea Development Bank mit 20,69% den größten Anteil hält. Die Korea Ocean Business Corp. hat einen Anteil von 19,96%, und der Korea Credit Guarantee Fund hält 5,02%. Falls Wandelanleihen in Aktien umgewandelt werden, würde der Anteil gar auf 74% steigen – was aus Sicht der Regierung nicht unbedingt vorteilhaft wäre.

»Die Privatisierung wäre mit einer 74-prozentigen Beteiligung schwierig, daher werden wir die Umstände in der Schifffahrtsindustrie mit langfristiger Perspektive überprüfen, um den Anteilsverkauf durchzuführen«, sagte Minister Cho Seung-hwan jetzt. Man werde auch den Aktienmarkt »umfassend« prüfen und die Konsultationen mit den betroffenen Parteien, einschließlich der Finanzdienstleistungskommission, fortsetzen, fügte er hinzu.

In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg der Nettogewinn der Reederei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 1.500% auf den Rekordwert von umgerechnet 4,31 Mrd. $. Die Aktien von HMM hingegen sind im vergangenen Jahr um 40% gefallen, da viele Anleger davon auszugehen scheinen, dass die Rekordgewinne der Containerschifffahrt ihren Höhepunkt erreicht haben.