Hamburg, Hafen, Container, Einfuhrumsatzsteuer

Die anhaltenden Störungen in den weltweiten Lieferketten drücken das Ergebnis bei der HHLA. Der Containerumschlag gibt deutlich nach.[ds_preview]

Der Containerumschlag an allen HHLA-Containerterminals verzeichnete Einbußen von 5,7% auf nur noch 4,78 Mio. TEU. Im vergangenen Jahr waren es noch 5,16 Mio. TEU. Während sich der Rückgang an den Hamburger Containerterminals bei rund 4,6 Mio. TEU mit einem Minus von -2,3% noch in Grenzen hielt, ging der Umschlag an den Auslandsstandorten dramatisch zurück.

Bedingt durch den Ukraine-Krieg kam das Geschäft in Odessa Ende Februar zum Erliegen. Auch ein starker Mengenzuwachs am Containerterminal TK Estonia und zusätzliche Umschlagmengen bei PLT Italy in Triest konnten diesen Rückgang nur teilweise kompensieren. Das Umschlagvolumen ging insgesamt um -41,7% auf 264.000 TEU (Vorjahr: 453.000 TEU) zurück.

Bei den Feeder-Verkehren konnten der Einbruch russischer Volumina seit März 2022 sowie ein rückläufiger Trend bei den Mengen von/nach Großbritannien durch den Zugewinn von zwei Zubringerdiensten und einen starken Anstieg in den polnischen und skandinavischen Verkehren kompensiert werden. Insgesamt lag die Feederquote mit 20,5% geringfügig über dem Niveau des Vorjahres (20%).

Der Konzernumsatz stieg um 8,7% auf 1,17 Mrd. € (Vorjahr: 1,08 Mrd. €). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank leicht um 1,2% auf 160,1 Mio. € (im Vorjahr: 162,1 Mio. €). Die EBIT-Marge betrug 13,7% (Vorjahr: 15%). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 69,8 Mio. € und lag damit stark unter dem Vorjahreswert (79,4 Mio. €).

Profitierten konnte das Unternehmen von einem weiteren Anstieg der Lagergelderlöse im Segment Container aufgrund von überdurchschnittlich langen Verweildauern der Container auf den Anlagen der HHLA sowie einem erneut gestiegenen Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte sowie von temporären Zuschlägen zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise, heißt es in der Mitteilung.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatzanstieg von 8,3% auf 1,1 Mrd. € (im Vorjahr: 1,05 Mrd. €). Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich um 4% auf 145,3 Mio. € (Vorjahr: 151,3 Mio. €). Die EBIT-Marge ging um -12,7% zurück (Vorjahr: 14,3%). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 16,1% auf 61,3 Mio. € (Vorjahr: 73,1 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 0,85 € (im Vorjahr: 1,02 €).

Das Segment Intermodal verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen leichten Mengenanstieg. Der Containertransport erhöhte sich insgesamt um 0,9% auf 1,27 Mio. TEU (Vorjahr: 1,25 Mio. TEU). Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% auf gut 1 Mio. TEU. Getragen wurde diese Entwicklung von einem moderaten Wachstum bei den Verkehren mit den norddeutschen Seehäfen sowie einem starken Anstieg in den polnischen Verkehren und einem deutlichen Anstieg in der DACH-Region. Die Transporte mit den adriatischen Seehäfen blieben hingegen leicht unter dem Vorjahresniveau. Auch die Straßentransporte verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 9,4% auf 211.000 TEU (im Vorjahr: 233.000 TEU).

Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 12,6% auf 431,4 Mio. € (im Vorjahr: 383,2 Mio. €). Hintergrund hierfür waren der weiter gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 81,4% auf 83,3% sowie temporäre Preiszuschläge im Bahntransport, die zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise erforderlich waren. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im Mitteilungszeitraum auf 64,0 Mio. € (im Vorjahr: 79,5 Mio. €) und sank somit um 19,5%. Die EBIT-Marge ging um 6,0 Prozentpunkte auf 14,8% (im Vorjahr: 20,8%) zurück.

Für das Gesamtjahr wird auf Konzernebene mit einem deutlichen Umsatzanstieg und unverändert mit einem Betriebsergebnis (EBIT) in der Bandbreite von 175–210 Mio. € gerechnet.