Die »Canopée«, das neue Ariane-6-Transportschiff, hat zum ersten Mal Französisch-Guayana erreicht. Die Atlantiküberquerung markiert das Ende der See-Erprobung.[ds_preview]
»Dieses Frachtschiff entspricht voll und ganz den Programmzielen: Kostenreduzierung, Verkürzung der Produktionszyklen und Verringerung des ökologischen Fußabdrucks«, sagt Karl-Heinz Servos, Leiter des Bereichs Industrie der ArianeGroup. Ab diesem Sommer soll das innovative Frachtschiff die Ariane-6-Trägerrakete zum Weltraumbahnhof transportieren und dabei helfen, die Transportkosten für Ariane-Teile langfristig zu halbieren.
Es handelt sich um ein Schiff mit Hybridantrieb, das zudem bis zum Sommer zusätzlich mit vier klappbaren Segeln ausgestattet wird. Die »Canopée« ist 121 lang und hat eine Breite von 22. Ihre Gesamtverdrängung beträgt 10.000 t, und sie kann mit einer Geschwindigkeit von 17 kn fahren. Das Design erlaubt es, den flachen Fluss von Kourou in Französisch-Guayana bis zum Hafen von Pariacabo zu befahren.
Vier 30 m hohe »Oceanwings« genannte Segel mit einer Gesamtfläche von 1.452 m² unterstützen das Hauptantriebssystem des Schiffes dabei, den Treibstoffverbrauch und die Kohlendioxidemissionen um durchschnittlich 30% zu senken, heißt es. Dual-Fuel-Motoren (LNG und MDO), Verstellpropeller und Solarmodule sollen zur Deckung des Energiebedarfs an Bord zum Einsatz kommen.
Der Bau begann im Jahr 2020 im polnischen Sczezcin als Projekt der Reederei Alizés, einem Joint Venture zwischen dem Offshore-Spezialisten Jifmar und den Design-Büro Zéphyr & Borée, die die Ausschreibung der ArianeGroup für das Projekt gewonnen hatten.
Im Rahmen des Ariane-6-Programms ist die ArianeGroup für den Transport der Trägerraketen-Komponenten von Europa nach Französisch-Guayana verantwortlich. Dabei kommt dieses erste Segelfrachtschiff zum Einsatz.
