Die Raten am Container-Chartermarkt bewegen sich mit Beginn des »Chinese New Year« bestenfalls seitwärts. Vor der erwarteten Ruhephase gab es noch einige Abschlüsse.[ds_preview]
Es wurden Schiffe in allen Regionen gechartert, bei relativ stabilen Raten und eher kurzen Laufzeiten von 3-6 Monaten. Doch gerade auf den Hauptstrecken hält sich die Nachfrage angesichts sinkender Ladungsvolumina in Grenzen. Erst mit Beginn des 2. Quartals rechnen Makler mit einer Belebung des Marktes.
Mit der »Racine« (Baujahr 2010, 6.554 TEU) wurde eines der raren Post-Panamax-Schiffe frisch geschlossen. Sealead zahlt für 12 Monate eine Rate von 30.000 $/Tag. Der Sub-Panamax »Northern Dedication« (Baujahr 2007, 3.534 TEU) bekommt bei Milaha in Fernost glatte 10.000 $/Tag weniger, und das auch nur für 2-3 Monate.
Am Beispiel der »Green Wave« (Baujahr 2020, 1.809 TEU) zeigt sich der jüngste Rückgang des Ratenniveaus. Aktuell zahlt CMA CGM bei einer Laufzeit von 10-12 Monaten noch 15.500 $/Tag für den Einsatz in Asien. Zuvor hatte das Schiff bei Hapag-Lloyd immerhin noch 21.500 $/Tag verdient. Auffällig ist aber, dass die Anzahl der tatsächlich unbeschäftigten Schiffe, historisch gesehen, niedrig geblieben ist.
Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgebende New ConTex gab weiter nach und beendete die Woche bei 738 Punkten (-2,6%). Der HRCI reagierte ähnlich und liegt nach einem Minus von -3,3% jetzt bei 1.224 Punkten.
Ein gewisser Optimismus fußt auf dem Ende der strikten chinesischen No-Covid-Politik. Im vergangenen Jahr wuchs das BIP im Reich der Mitte um 3% und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen zurück. Einfluss auf die künftige Transportnachfrage könnte zudem das Bemühen etlicher Hersteller sein, angesichts der wirtschafts- und geopolitischen Unsicherheiten Produktionskapazitäten näher an ihre Heimatmärkte (zurück) zu verlagern. Das besagt zumindest ein auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgelegter Report.
Vorerst geben die Frachtraten leicht nach. Der WCI von Drewry verlor in der Vorwoche -3% auf 2.079 $/FEU. Rückgänge gab es gleichermaßen im Transpazifik-Verkehr (-5%), auf den Routen zwischen Fernost und Nordeuropa (-4%) sowie im Atlantik (-3%). Entgegen dem Trend ging es von Rotterdam nach China leicht aufwärts. (KF)