Sechs Jahre nach der Übernahme schafft Maersk den Traditionsnamen Hamburg Süd ab. Alle Aktivitäten werden künftig unter der dänischen Konzernmarke gebündelt.[ds_preview]
Diesen Schritt hat Hamburg Süd jetzt selbst angekündigt. »Mit den Schwestermarken Sealand und Twill sowie den neueren Mitgliedern der Maersk-Familie wollen wir zu einer einzigen, einheitlichen Marke unter Maersk werden«, heißt es in einem Kundenschreiben.
Damit ist nach mehr als 150 Jahren Unternehmensgeschichte endgültig Schluss. Die Integration soll im Verlauf des Jahres erfolgen. Maersk werde alle bestehenden Verträge und Vereinbarungen einhalten und respektieren. Als Kunde erhalte man künftig einen noch einfacheren Zugang zu allen Supply Chain Services es Konzerns – gebündelt unter einem Dach.
Während die Hamburg Süd als Marke verschwindet, sollen die Vertriebs- und Kundendienstmitarbeiter aber dieselben bleiben. Ein Personalabbau ist demnach nicht geplant. In Hamburg und Deutschland wachse die Maersk-Gruppe sogar durch den Ausbau der Logistikaktivitäten. In Hamburg hat das Unternehmen über alle Marken hinweg derzeit mehr als 1.600 Mitarbeitern, darunter 700 allein bei Hamburg Süd.
Die 1871 gegründete Traditionsreederei Hamburg Süd war Ende 2017 vom langjährigen Eigentümer, der Oetker Gruppe, an Maersk verkauft worden. Auch die damals 105 Schiffe gingen an Maersk und werden seither von der Konzernzentrale in Kopenhagen aus gemanagt. Ob die roten Schiffen demnächst den hellblauen Maersk-Anstrich erhalten, wird in dem Schreiben nicht ausgeführt.
Drei Jahre nach dem Kauf hatte Maersk die bis dahin bestehenden, eigenständigen Regionalbüros von Hamburg Süd in den Konzern integriert. Lediglich der Vertrieb mit zuletzt rund 700 Mitarbeitern war noch in Hamburg verblieben. Ende 2021 wurde dann auch das bekannte Hochhaus in der Willy-Brandt-Straße aufgegeben. Neuer Firmensitz in Hamburg wird in diesem Jahr das Johann Kontor in der Innenstadt.
Die jüngste Ankündigung kommt wenige Tage, nachdem Maersk die Auflösung der Allianz 2M mit MSC zum Jahr 2025 bekannt gegeben hat. Der neue CEO Vincent Clerc baut Maersk offenbar weiter zu einem integrierten Logistikkonzern um. Neben Hamburg Süd verschwinden auch die Marken Sealand, Senator (Luftfrachtspedition), Twill, Aliança und KGH vom Markt.
Aufgrund ihrer eigenen Geschäftsmodelle werden dagegen die Tochterunternehmen APM Terminals, Maersk Container Industry, Svitzer, Maersk Supply Service, Maersk Training und Maersk Line Limited weiter unter ihren heutigen Markennamen fortgeführt.