© Furetank
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Die technische und regulatorische Entwicklung in der Schifffahrt erfordert eine ständige Aktualisierung von Abläufen und Fähigkeiten. Daher baut die schwedische Reederei nun neues Simulator-Trainingszentrum auf, das auch anderen offenstehen soll.[ds_preview]

Furetank baut ein ehemaliges Bürogebäude in Donsö vor den Toren Göteborgs in ein maritimes Ausbildungszentrum um. Dabei entsteht ein hochmoderner Schiffssimulatorkomplex für Ausbildung, Prüfung und Zertifizierung. Ab Sommer 2023 soll er für das gesamte Schifffahrtscluster auf Donsö sowie für externe Akteure zur Verfügung stehen.

»Die rasante Entwicklung in der Schifffahrtsbranche erfordert eine ständige Aktualisierung der Abläufe an Bord und der Fähigkeiten der Seeleute. Eine umweltfreundlichere Schifffahrt und die Einführung neuerer und intelligenterer Technologien stellen die Schifffahrtsunternehmen vor eine große Herausforderung bei der Qualifizierung. In der Tankschifffahrt wird die bevorstehende Einführung eines aktualisierten Programms für Schiffsinspektionsberichte, SIRE 2.0, die Nachfrage nach unternehmensspezifischen Kursen und Qualifizierungsmaßnahmen noch weiter erhöhen«, begründet die Reederei den Schritt.

Als Furetank in neue und größere Büroräume umzog, sah man die Gelegenheit, das alte Gebäude auf der Insel Donsö vor Göteborg in ein Schulungszentrum umzuwandeln. Ein Simulatorkomplex, der mit der modernsten Technologie ausgestattet ist, wird alle von der Insel aus operierenden Reedereien sowie andere externe Parteien bedienen.

Furetank hat eine ganze Reihe von Schiffsneubauten bestellt, die in den kommenden Jahren abgeliefert werden sollen, und die Besatzung dieser Schiffe auszubilden ist eine große Herausforderung. »Die Situation ist für viele unserer Reedereikollegen auf Donsö die gleiche. Der fehlende Zugang zu Simulatorumgebungen war für uns ein Engpass. Dieses leicht zugängliche Ausbildungszentrum wird einen positiven Beitrag zur schwedischen Schifffahrt leisten«, sagt Jonas Gunnarsson, Personalleiter bei Furetank.

Der Simulatorkomplex wurde von Wärtsilä, einem der weltweit führenden Hersteller von Schifffahrtssimulatoren, entwickelt. Er bietet Platz für 14 Teilnehmer gleichzeitig. Physische Simulationsbrücken werden mit Virtual-, Augmented- und Mixed-Reality-Anwendungen kombiniert. Zusammen schaffen sie nach Angaben von Furetank eine »äußerst realistische Lernumgebung für Navigation, Manövrieren, ökologisches Fahren, Andocken, Ladungsumschlag, Sicherheitsverfahren sowie den richtigen Umgang mit neuen Schiffstechnologien wie Landstromanschluss oder LNG/PBG-Bunkern«.

Zur Ausstattung gehört ein vollwertiger Klasse-A-Navigationsbrückensimulator mit elf im Hochformat montierten 75-Zoll-Bildschirmen, die ein horizontales Sichtfeld von 240 Grad bieten. Darüber hinaus wird es einen Virtual-Reality-Brücken-/Brückenflügel- und TUG-Simulator sowie einen Maschinenraumsimulator mit einem virtuellen Maschinenraum geben.

Eine Multiplayer-Funktion ermöglicht die Interaktion zwischen Kapitän/Lotse, Brücke/Maschinenraum usw., um die in realen Szenarien erforderlichen Kommunikationsfähigkeiten zu trainieren. Eine Cloud-Simulationslösung ermöglicht die Verbindung mit anderen Schulungszentren und die Durchführung gemeinsamer Übungen.