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Mit einem Gewinn von 330 Mio. € hat Rolls-Royce Power Systems das Jahr 2022 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen.[ds_preview]

Neben diesem starken Wachstum vermeldet der Friedrichshafener Antriebshersteller einen Höchststand im Auftragseingang. Jörg Stratmann, seit November 2022 CEO von Rolls-Royce Power Systems, betont: »Wir haben starke Produkte in unserem mtu-Portfolio und befinden uns auf einem Kurs in Richtung Transformation, der bei unseren Kunden gut ankommt – das beweist die hohe Nachfrage. Jetzt fokussieren wir uns und schlagen einen profitablen Wachstumspfad ein, um Handlungsspielräume für die erfolgreiche Entwicklung von Power Systems und Rolls-Royce zu sichern.«

Rolls-Royce Power Systems stellt seine Bilanz für 2022 vor
Rolls-Royce Power Systems stellt seine Bilanz für 2022 vor © Rolls-Royce Power Systems

Auftragsbuch für 2023 zu 76 % gefüllt

Der Auftragseingang von Power Systems in Höhe von 5,2 Mrd. € lag im abgelaufenen Geschäftsjahr um 34 % über dem Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage aus vielen Endmärkten war stark, vor allem für die Energieversorgung, inklusive der Notstromversorgung für kritische Infrastruktur sowie für Antriebssysteme und Services. Infolgedessen ist das Auftragsbuch für das Jahr 2023 bereits zu 76 % gefüllt.

Der bereinigte Umsatz stieg um 23 % auf 3,9 Mrd. € (2021: 3,2 Mrd. €) über den bisherigen Höchststand. Der Serviceumsatz stieg um 16 % durch den stärkeren Einsatz der Produkte in den Endmärkten. Das Neugeschäft wuchs um 26 %. Die stärksten Umsätze wurden im Bereich Industrieantriebe und Energieversorgung erzielt, teilweise kompensiert durch geringere Aktivitäten in China.

Thelse Godewerth, Chief People Officer und Arbeitsdirektorin, sagt: »Unsere über 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt haben auch vor dem Hintergrund der beruflichen und privaten Herausforderungen im Jahr 2022 erneut großartige Arbeit geleistet, um die Anfragen unserer Kunden verlässlich zu erfüllen. Ihr Engagement ist entscheidend für unseren Erfolg, dafür gilt ihnen unser herzlicher Dank.«

Marge von 8.8 %

Der bereinigte Betriebsgewinn belief sich auf 330 Mio. € mit einer Marge von 8,4 % gegenüber 282 Mio. € und einer Marge von 8.8 % im Vorjahr. Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Marge spiegelt die höheren Kosten im Zusammenhang mit Inflation und gestörten Lieferketten, die gestiegene eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung, einmalige Aufwendungen, einschließlich Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und Abschreibungen von Vermögenswerten aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs wider, die teilweise durch höhere Absatzmengen ausgeglichen wurden.

Der Cashflow von 178 Mio. € entspricht einer Umwandlungsquote von 56 % (Vorjahr 90 %) und zeigt ebenfalls die Notwendigkeit verbesserter Leistungsfähigkeit. Die niedrigere Umwandlung im Vergleich zum Vorjahr spiegelt höhere Lagerbestände aufgrund gestörter Lieferketten des Umsatzwachstums wider, das teilweise durch höhere Vorauszahlungen von Kunden ausgeglichen wurde.

Steigerung der Profitabilität

Im Jahr 2023 liegt der Schwerpunkt auf weiteren Leistungsverbesserungen bei Power Systems, damit das Unternehmen sein Potenzial voll ausschöpfen kann. Dies ist Teil eines umfassenden Transformationsprogramms bei Rolls-Royce. Jörg Stratmann: »Die Optimierung unserer Prozesse und Abläufe wird uns dabei helfen, unsere Wirtschaftlichkeit zu verbessern und uns robuster gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten aufzustellen. Diese Aufgabe gehen wir mit dem gesamten Rolls-Royce-Konzern und unserem neuen Konzern-CEO Tufan Erginbilgic gemeinsam an. Wir haben das klare Potenzial, uns zu verbessern – das wollen wir im Jahr 2023 heben. Die Steigerung unserer Profitabilität gibt uns wiederum die Freiräume, die notwendigen Investitionen in unsere Transformation zu tätigen. Damit gestalten wir die sichere Zukunft unseres Unternehmens.«

Wasserstoff im Fokus

Stratmann ergänzt: »Trotz anhaltender Herausforderungen, wie der unsicheren geopolitischen Lage, der gestörten Lieferketten, der Energiekrise sowie der hohen Rohstoffpreise und der steigenden Inflation setzen wir für 2023 unseren Fokus auf weiteres, profitables Wachstum. Wir werden konsequent Lagerbestände abbauen und damit den Cashflow verbessern. Wir investieren unverändert gezielt in Forschung und Entwicklung und auch in den Neubau und die Modernisierung der Produktion. Damit sind wir auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2022, als wir beispielsweise die neue Motorenmontage beim Materialwirtschaftszentrum Kluftern bei Friedrichshafen gebaut haben, um bestehende Produktionshallen zu sanieren. Diese Investitionen unterstreichen zudem die Bedeutung der Verbrennungstechnologie als wesentliches Element der Energiewende.«

Für das Jahr 2023 sind Investitionen in eine neue Wasserstoffinfrastruktur in Friedrichshafen für die Erprobung neuer Technologien geplant, ebenso der Ausbau der Produktionskapazitäten für Spezialmotoren zum Antrieb militärischer Landfahrzeuge, konkrete Auftragseingänge vorausgesetzt. »Wir stehen weiterhin zu unserer Zusage, unseren Beitrag zur nationalen Sicherheit zu leisten. Wir sind und bleiben verlässlicher Partner unserer Kunden«, betont Thelse Godewerth.