Carrier Transicold Naturaline reefer container
Foto: Carrier Transicold
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Von 16.000 runter auf 2.300 pro FEU: Die Spotraten für Kühlcontainer erreichen wieder das Niveau vor der Pandemie. [ds_preview]

Die Reefer-Spotraten im Fahrtgebiet Fernost-Neordeuropa sind von einem Höchststand von fast 16.000 $ pro FEU im Januar 2022 auf heute rund 2 300 $ pro FEU gefallen. Den neuesten Seefrachtratendaten von Xeneta zufolge, haben sie damit nun wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Die Analysten sehen eine »zunehmende Normalisierung« des Kühltransportmarktes.

»Es gibt eine Reihe interessanter Entwicklungen in diesem Handel, die viel über die allgemeinen makroökonomischen Faktoren aussagen«, kommentiert Peter Sand, Chefanalyst bei Xeneta in Oslo. »Die Covid-Jahre schufen eine neue Realität für den Seefrachtmarkt, in der angespannte Lieferketten und eine hohe Nachfrage die etablierten Muster verzerrten. Infolgedessen kam es zu einem Ansturm auf Trockeneinheiten, der die Preise in die Höhe trieb, so dass Trockencontainer im Juni 2021 gegenüber Kühlcontainern einen Aufschlag von 3.600 $ pro FEU erzielten.«

Hohe Aufschäge für Reefer kennzeichneten den Markt von Ende 2020 bis Mitte 2022. Nach Juli 2022 zeigen die Daten von Xeneta jedoch eine allmähliche Normalisierung des Verhältnisses zwischen Trocken- und Kühlcontainern. Kühlcontainer haben seitdem eine durchschnittliche Prämie von 493 $ pro FEU erzielt.

»Da die Spotraten für Trockenfracht anscheinend immer noch nach unten tendieren, da die Reedereien um Ladungen ringen, die eine rentable Auslastung bringen, scheint sich die Spanne jetzt zu öffnen. Anfang März wurden für Kühlcontainer auf dem Spotmarkt fast 1.000 $ pro FEU mehr verlangt. Diese Preise liegen jetzt geringfügig über dem Niveau vor der Pandemie, aber sehr nahe an diesem«, sagt Sand.

Der Mangel an Reefer-Equipment, der die Preise auf ein Rekordniveau getrieben hatte, besteht nicht mehr. Das sind eigentlich gute Neuigkeiten für die europäischen Exporteure von Kühlgütern. Das Volumen an gestrichenen Abfahrten – etwa 30 % auf dieser wichtigen globalen Handelsroute – wirkt sich jedoch negativ aus. »Die Rückfahrt in den Fernen Osten ist für Kühltransporteure eine Hauptroute, wenn also die Schiffe nicht kommen, stehen die Exporteure offensichtlich vor einer Herausforderung«, meint Sand.