Spotmarkt KW 11 2023 Bulker tanker

Während der Ratenanstieg für die großen Bulker eine Pause eingelegt hat, setzt sich der Auftrieb für Handy- und Supramax-Frachter weltweit fort.

Der Kontrast könnte nicht schärfer sein: An den Finanzmärkten grassiert mit Blick auf zunehmende Bankenschieflagen die Unruhe – an den Frachtenmärkten für Dry Bulk und Rohöl ist die Zuversicht ungebrochen. Trotz einer Beruhigung in den oberen Größenklassen in der zweiten Wochenhälfte verabschiedet sich der Baltic Dry Index mit einem Plus von 111 auf 1535 Punkte ins Wochenende. [ds_preview]

Bemerkenswerte Steigerungen legten vor allem die kleineren Frachter mit eigenen Kränen hin. Im Handysize-Segment macht die Index-Durchschnittsrate des 38.000-Tonners im Zeitcharter-Trip-Business einen Sprung um 10% auf 12.500 $/Tag, die Supramaxe verbessern sich auf Wochensicht ähnlich stark um 9% auf 14.502 $/Tag.

Im Pazifik treiben die Kohlenexporte Indonesiens nach China und gute Getreidemengen ex Australien die Tonnagenachfrage stärker als in Nordostasien ist zu hören. Entsprechend erzielen große moderne Handies (38.000 tdw) für Rundreisen in Südostasien 13.000 bis 15.000 $/Tag, wie Makler berichten. In Nordasien sollen es ein paar Tausend Dollar weniger sein. Für Ultramaxe (63.000 tdw) und Standard-Supras tendieren die Raten in Südostasien dank des starken Kohlegeschäfts inzwischen Richtung 20.000 und 18.000 $/Tag. Unterstützt wird der Markt im Osten den Angaben zufolge durch ein zunehmend knappes Tonnageangebot, nachdem sich viele Reeder für die ersten Monate eher Richtung Atlantik orientiert haben.

Dort sollen vor allem steigende Charteranfragen im Mittelmeer, in Nordeuropa und an der Ostküste Südamerikas für Rückenwind für die Reeder sorgen. Ultramaxe im Mittelmeer verzeichneten diese Woche bei knapper Verfügbarkeit einen weiteren Aufwärtstrend Richtung 20.000 $/Tag für Trips aus dem Mittelmeer nach Westafrika und 18.000 $/Tag für Fronthauls nach Asien. Starke Abschlüsse auch für Handies aller Größenklassen: Die 2016 gebaute „Poyang“ (39.790 tdw) schloss den Angaben zufolge eine Ladung Zement für den US-Golf mit Anlieferung Canakkale via Black Sea zu 16.000 $/Tag. ein 36.000-Tonner („Appaloosa“) bekam noch ordentliche 11.250 $/Tag für eine Reise ex Italien via Mersin in den US-Golf bei Oldendorff. Am Kontinent nahm der Charterer Integrity die 2017 gebaute „Helga Bulker“ (34.483 tdw) zu verbesserten 14.500 $/Tag für einen Getreide-Trip Richtung Mittelmeer aus dem Markt.

Capesize- und Panamax-Bulker können Schwung nicht halten

Die Capesize- und Panamax-Bulker konnten den Schwung ab Donnerstag nicht mehr halten. Trotz leichten Einbußen beschließen sie die Woche aber mit Steigerungen von fast 10% und von 4% bei 15.867 und 15.509 $/Tag.

Am Chartermarkt für Rohöltanker stachen diese Woche die Suezmaxe (rund 150.000 tdw) heraus. Ihre durchschnittlichen Spoteinnahmen zogen um 15% auf 79.400 $/Tag an, nachdem bereits zu Wochenanfang eine Flut von Anfragen in den Markt kam – vor allem für Verschiffungen ex Westafrika.

Die Aframaxe (105.000 tdw) verbesserten sich um 8% auf 71.100, vor allem dank erhöhter Aktivität im Mittelmeer (u.a. ex Libyen). Das Ertragslevel der VLCC schwächte sich marginal auf knapp 101.000 $/Tag ab, was von Marktteilnehmern aber eher positiv als Konsolidierung auf hohem Niveau gewertet wird. Makler rechnen ab kommender Woche mit mehr Schwung im Persischen Golf, wenn mehr Ladungen für April auf den Markt kommen. (mph)