Die Erholung am Bulkermarkt hält an. Zuerst kam die Aktivität im Pazifik in Gang, jetzt wachen auch die Befrachter im Atlantik auf. [ds_preview]
Die Fracht- und Charterraten am Bulkermarkt haben das Tal der Tränen hinter sich. Angesichts der bislang noch wackeligen makroökonomischen Gesamtlage war die Q1-Flaute eher kurz. Diese Woche zog der Baltic Dry Index um 328 auf 1.211 Punkte an – ein Plus von 37%.
Fast wären alle Bulkertypen zurück auf ein fünfstelliges Ertragsniveau gekommmen. Nur für die Capesize-Frachter reichte es nicht ganz: Die Durchschnittsrate der Grußbulker (TC5) im Zeitcharter-Trip-Geschäft verabschiedet sich mit 9.910 $/Tag ins Wochenende. Das ist immerhin ein Anstieg von 88% binnen Wochenfrist. Ausschlaggebend dafür war laut Maklern eine Belebung der Charteraktivitäten für Eisenerz ex Brasilien. Im Pazifik soll es auf der Hauptroute von Westaustralien nach China einen Tick ruhiger als in der Vorwoche gewesen sein, grundsätzlich sei die Tonnagenachfrage aber weiterhin hoch, hieß es.
Raten am Bulkermarkt ordentlich
Die Panamaxe (Index-Typschiff: 82.500 tdw) profitierten von weiter steigenden Abschlüssen für Getreideverschiffungen ex Ostküste Südamerikas bis in den April hinein. Zudem soll die Aktivität in Australien (Kohle, Getreide) und Indonesien (Kohle) weiter angewachsen sein. Raten-technisch war das Resultat am Bulkermarkt sehr ordentlich: Das Durchschnittsniveau der Panamaxe (TC5) kletterte um 23% auf 14.087 $/Tag – damit bleiben sie Spitzenverdiener unter den Bulkern.
Für die Supramaxe (58.000 tdw) ging es um 19% auf 13.081 $/Tag hoch. Die »Hotspots« der Aktivität sind ähnlich wie bei den Panamaxen, wie Makler berichten: die Ostküste Südamerikas für Getreidegeschäft und Indonesien für Kohle. Vor allem die Route von Indonesien nach China verzeichnet aktuell deutliche Steigerungen.
Die Handyize-Bulker (Index-Typschiff: 38.000 tdw) verzeichneten ein Plus von 16% auf durchschnittlich 10.513 $/Tag inm Zeitcharter-Trip-Business (7TC). Nach einer längeren Durststrecke kriegt der Markt im Atlantik jetzt ebenfalls die Kurve. Steigende Schrottverladungen von Nordeuropa Richtung östlichem Mittelmeer, Agrarerzeugnisse ex US Golf ins Mittelmeer – die höhere Aktivität schlägt sich in einer abnehmenden Anzahl von Spotschiffen nieder. Die nach wie vor höchsten Raten bietet die Ostküste Südamerikas. Dank der knappen Tonnageverfügbarkeit steigt das Niveau für Transatlantik-Trips Richtung Europa allmählich gen 15.000 $/Tag.
Tanker mit moderaten Verbesserungen
Für die Rohöltanker war es ebenfalls eine positive Woche mit moderaten Verbesserungen in allen Größensegmenten. Ein Schwung zusätzlicher Ladungen ex Persischem Golf für Ende März trieb die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC um 11% auf 68.000 $/Tag hoch. Die Suezmaxe profitieren noch von einer deutlich reduzierten Tonnageverfügbarkeit im Atlantik nach wochenlang hoher Aktivität im US-Golf. Ihr Ertragsniveau im Spotgeschäft kletterte leicht um 3% auf gut 70.000 $/Tag. Bei den Aframaxen spielte die Musik hauptsächlich im Nordatlantik, wo der US-Golf auf der einen Seite und die Nordseeanrainer auf der anderen Seite sich gegenseitig einen Konkurrenzkampf um freie Schiffe liefern. Die Spoteinnahmen der Aframaxe machten einen Sprung um 14% auf fast 66.000 $/Tag. (mph)