Die norwegische Spezialreederei Boa hat sich einen großen Auftrag für den Bau der künstlichen »Princess Elisabeth«-Insel in der Nordsee gesichert.[ds_preview]

Das Joint Venture TM Edison der Wasserbau- & Offshore-Reedereien Jan De Nul und Deme hat Boa mit dem Einbringen von 23 Betonsenkkästen in der belgischen Nordsee beauftragt. Dort soll bekanntlich die Energie-Insel »Princess Elisabeth« entstehen.

Für das Einbringen dieser Senkkästen mit einem Gewicht von bis zu 22.400 t wird Boa die Halbtaucher-Einheit »Boabarge 33« einsetzen. Die 140 x 57,05 x 8.54 m messende Barge wurde so modifiziert, dass sie auch Ladungen mit hohem Gewicht über das Heck aufnehmen kann.

Boa will im Frühjahr 2024 loslegen

Laut Boa kann die »Boabarge 33« bis zu 21,5 m eintauchen. Sie hat eine Deckstärke von 31,5 t/m² und eine freie Deckfläche von 5.800 m². Der Arbeitsumfang umfasst den Angaben zufolge auch die Projektplanung und das Betriebsmanagement. Im Frühjahr 2024 soll es losgehen.

»Princess Elisabeth« soll die erste Energieinsel der Welt werden und die Windparks vom Meer aus mit dem Festland verbinden und neue Verbindungen mit anderen europäischen Ländern wie dem Vereinigten Königreich und Dänemark schaffen.

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»Boa Barge 33« (© Boa Offshore)

Über die Princess Elisabeth Insel

– 45 km vor der belgischen Küste
– 6 ha Grundfläche
– Wichtiger Schritt zur Erzeugung von 300 GW Offshore-Strom bis 2050 in Europa
– Nimmt 3,5 GW HVACE auf und transformiert sie auf 220 kV für den Transport zum Festland
– Verbindungsknotenpunkt mit dem britischen und dänischen Stromnetz

Das Projekt wird aus dem Europäischen Fonds zur Konjunkturbelebung (Covid) finanziert. Die belgische Regierung gewährt einen Zuschuss von rund 100 Mio. €. Nach der Vergabe des Bauauftrags kann nun das finale Design der Insel fertiggestellt werden.

Die Senkkästen sollen die Konturen der Insel bilden. Danach wird die Basis angehoben und für den Bau der elektrischen Infrastruktur vorbereitet. Sie wird mit den neuen Offshore-Windparks und mit dem Elia-Netz an Land verbunden. Damit der zusätzliche Strom an die Verbraucher geliefert werden kann, müssen die Netzverstärkungsprojekte »Ventilus« und »Boucle du Hainaut« zur gleichen Zeit realisiert werden. Elia will sicherstellen, dass alle Windparks bis 2030 vollständig an das Festland angeschlossen sind.