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Die US-Reederei Matson setzt weiter auf LNG: Nach einem sehr kostspieligen Neubau-Auftrag folgt jetzt ein zweites Umbau-Projekt für die Containerschiffsflotte.

Nach der »Daniel K. Inouye« ist 2019 gebaute »Kaimana Hila« aus der »Aloha«-Klasse an der Reihe: Das 3.600-TEU-Schiff wird auf einen LNG-Antrieb umgerüstet. Das Projekt wurde durch den Motorenbauer MAN publik gemacht, der eine S90ME-C10.5-Einheit durch eine Dual-Fuel-ME-GI-Einheit ersetzen wird, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann.

»Damit macht die Reederei von einer Option aus einem im Juni 2022 geschlossenen Vertrag Gebrauch, einen identischen Umbau auf einem Schwesterschiff, der ›Daniel K. Inouye‹, durchzuführen«, hieß es seitens MAN.

Wo und zu welchem Preis die Maßnahme umgesetzt wird, ist bislang nicht veröffentlicht worden.

Bei MAN sieht Klaus Rasmussen, Head of Projects and PVU Sales, den Auftrag als »jüngstes Beispiel für einen zunehmenden Trend, dass Eigner sich für Dual-Fuel-Nachrüstungen für ihre bestehenden Schiffe entscheiden, um Flottentransformationsziele zu erreichen und gleichzeitig Vorteile in Bezug auf kommende Vorschriften wie CII und EEXI zu erzielen.« Die Umrüstung eines MAN B&W-Motors auf Dual-Fuel-Betrieb sei unkompliziert, da die elektronisch gesteuerten Standard-Dieselmotoren »Dual-Fuel-ready« konstruiert und daher »problemlos« nachrüstbar seien.

Matson: »Ein bedeutender Schritt«

»Dies wird das dritte Schiff sein, das Matson mit Dual-Fuel-Flüssigerdgas-Fähigkeit nachrüstet. Jede Nachrüstung ist ein bedeutender Schritt zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens, eine Reduzierung der Scope-1-Treibhausgas-Flottenemissionen um 40% bis 2030 und Netto-Null-Scope-1-THG-Emissionen bis 2050 zu erreichen«, sagte Jack Sullivan, Senior Vice President von Matson.

Der Auftrag folgt auf die kürzlich platzierte Order für den Bau von drei Flüssigerdgas-betriebenen Neubauten, die ebenfalls von ME-GI-Motoren angetrieben werden. Gebaut werden sie bei der Philly Shipyard in den USA. Matson greift dafür tief in die Tasche: die von Haiwaii aus operierende Reederei mit Sitz in Honolulu gibt das Investitionsvolumen für drei Schiffe mit 1 Mrd. $ an. Der Jones-Act-Carrier ist traditionell im Verkehr zwischen dem US-Festland, Hawaii, Alaska und Guam sowie anderen Inselwirtschaften in Mikronesien aktiv. Hinzu kommen Dienste von China nach Long Beach, nach Okinawa in Japan und zu verschiedenen Inseln im Südpazifik sowie nach Ozeanien. Die firmeneigene und gecharterte Flotte der 1882 gegründeten Reederei umfasst Containerschiffe, ConRo-Frachter und Bargen.