© Hapag-Lloyd
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Der Gewinn ist im 1. Quartal deutlich geschrumpft, doch unter allen Linienreedereien arbeitet Hapag-Lloyd am profitabelsten. Das geht aus einem neuen Ranking hervor.

Nach der Euphorie der zurückliegenden beiden Corona-Jahre mit nie gesehenen Fracht- und Charterraten ist am Containermarkt Ernüchterung eingekehrt. Eine Zurückhaltung bei der Verbrauchernachfrage, die steigende Inflation und vor allem geopolitische Unsicherheiten haben zu einem signifikanten Rückgang des Transportvolumens und der Preise im Containerverkehr geführt.

Die historisch hohen Rekordgewinne gehören in der Linienschifffahrt der Vergangenheit an. Mit Zim und Wan Hai mussten die zwei unabhängig von der drei großen Allianzen agierenden Reedereien sogar operative Verluste vermelden. Bei den Israelis standen am Ende -14 Mio. $ in der Bilanz, beim Unternehmen aus Taiwan waren es sogar -109 Mio. $.

Alle anderen Carrier landeten zwar im Plus, aber mit deutlichen Einbußen. Im Durchschnitt aller Unternehmen ging es bei der Gewinnmarge von rund 33% auf 13% nach unten, wobei die Spanne von 4,2% bei Yang Ming bis 31,3% bei Hapag-Lloyd.

Gewinn bei Hapag-Lloyd halbiert

Die Hamburger Linienreederei hatte nach den ersten drei Monaten einen Vorsteuergewinn (EBITDA) von 2,4 Mrd. $ gegenüber 5,3 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum verbucht. Das EBT verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von 4,8 Mrd. $ auf 1,9 Mrd. $. Auch das Konzernergebnis sackte auf 2,0 Mrd. $ (4,7 Mrd. $) ab.

Die Transportmenge lag mit 2,84 Mio. TEU (Q1 2022: 3 Mio. TEU) »nur« um 4,9% unter dem ersten Quartal des Vorjahres. Jedoch ging die durchschnittliche Frachtrate von durchschnittlich 2.774 $/TEU auf 1.999 $/TEU zurück, was den Umsatz um knapp ein Drittel schmälerte. Dennoch erzielten die Hamburger die beste Rendite.

Hapag, Rendite, LinienBei Evergreen zum Beispiel sanken die Einnahmen pro transportiertem Container um -66%, bei Cosco um 55,6% und Hyundai, einem der Hapag-Lloyd-Partner, sogar um 71,4%.

Nach Einschätzung der Alphaliner-Experten haben gerade die größeren Reedereien von einer umfangreichen Vertragsabdeckung und ihrem größeren Netzwerk an Diensten profitiert. Im Fahrtgebiet Asien-Europa oder auch über den Atlantik gab es demnach geringere Verluste als im Transpazifik-Verkehr.

Insgesamt erwirtschafteten die ausgewählten Reedereien im 1. Quartal einen Gewinn von 6,9 Mrd. $ gegenüber 35,9 Mrd. $ im Vorjahresquartal. Da neue Fracht-Verträge an die aktuellen Marktsituation angepasst werden dürften, könnte – betriebswirtschaftlich betrachtet – die beste Zeit des Jahres bereits vorbei sein, wird am Markt bereits geunkt.