Der Bau eines neuen Offshore-Windpark-Terminals in Świnoujście (Swinemünde) schreitet voran. Künftig sollen dort die Windenergie-Anlagen für neue Windpark-Projekte in der Ostsee zusammengebaut werden.
Über den Baufortschritt haben jetzt die Hafenbehörde von Szczecin und Świnoujście S.A. (ZMPSiŚ) gemeinsam mit Orlen Neptun informiert. [ds_preview]
Das Installationsterminal soll zwischen 2024 und 2025 wird im Hafen von Świnoujście in Betrieb genommen werden. Es wird das erste Terminal dieser Art in Polen sein, heißt es. Wie die Hafenbehörde mitteilt, ist der Vertrag über die Verpachtung des Hafengeländes im vergangenen Herbst zwischen ZMPSiŚ und dem Energiekonzern PKN Orlen unterzeichnet worden. Der Zeitplan sieht vor, dass der Bau des Terminals noch dieses Jahr startet.
Das Bauvorhaben besteht aus zwei separaten Investitionen – dem hydrotechnischen Teil, für den die Seehafenbehörde von Szczecin und Świnoujście zuständig ist, und dem Landteil, der von Orlen Neptun ausgeführt wird.
Anlagen bis 15 MW
Im Rahmen der von ZMPSiŚ durchgeführten Arbeiten werden zwei neue Kais gebaut, die im Verhältnis zu den bestehenden Kais um 25 m ins Wasser hinein verlängert werden. Die Fahrrinne wird vom Wendekreis Mielensk bis zum neuen Terminal ausgebaggert, und das Baggergut wird zur Verfüllung verwendet, d.h. zur Aufschüttung zwischen dem neuen und dem bestehenden Kai.
Der Onshore-Teil des Projekts, für den Orlen Neptun verantwortlich ist, umfasst neue Lagerflächen für Offshore-Windturbinenkomponenten wie Türme, Flügel und Gondeln mit einer Gesamtfläche von rund 17 ha, Kommunikationsinfrastruktur sowie ein neues Verwaltungs- und Bürogebäude.
Der Installationsterminal in Świnoujście wird den Angaben zufolge einer der modernsten Terminals in Europa sein. Jeder der beiden verfügbaren Kais wird die Vormontage von Windkrafttürmen mit einer Höhe von mehr als 100 m und einem Gewicht von jeweils rund 1.000 t ermöglichen. Die Länge der Liegeplätze von jeweils 250 m wird den Einsatz der größten derzeit verfügbaren Spezialschiffe ermöglichen, die für die Installation von hochmodernen Turbinen mit einer Leistung von 15 MW und mehr ausgelegt sind.
Komponenten für »Baltic Power« aus Świnoujście
Der Terminal wird, wie geplant, zunächst zur Installation der Komponenten des »Baltic Power«-Parks dienen, gefolgt von weiteren Investitionen in der Ostsee. Aufgrund seiner Lage wird der Hafen in Świnoujście nicht nur polnischen, sondern auch ausländischen Investitionen (z.B. in deutschen, schwedischen und dänischen Gewässern) Dienstleistungen anbieten können.
»Baltic Power« ist ein Joint Venture zwischen der Orlen-Gruppe und Northland Power. Dank der intensiven Arbeit von fast 90 Experten aus zehn Ländern ist es das derzeit am weitesten fortgeschrittene Projekt in der polnischen Ostsee.
Das Unternehmen hat sich bereits alle Schlüsselkomponenten des Offshore-Windparks über eine Lieferkette gesichert, an der auch Unternehmen aus Polen beteiligt sind. »Baltic Power« hat außerdem mit dem Bau einer Onshore-Anschlussinfrastruktur in der Gemeinde Choczewo begonnen, die den von den Turbinen auf See erzeugten Strom aufnehmen wird.