Containerumschlag im Hafen Los Angeles an der US Westküste
© Port of Los Angeles
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Der Umschlag im Hafen von Los Angeles liegt deutlich unter den Rekordwerten des Vorjahres. Auch in anderen Hubs an der Westküste der USA, Long Beach und Seattle/Tacoma, hat sich das Umschlaggeschäft abgekühlt.

»Eine sich abkühlende Weltwirtschaft, volle Lagerhäuser und langwierige Tarifverhandlungen an der Westküste haben alle zu einer Verlangsamung des Handels beigetragen«, erklärt Gene Seroka, Executive Director des Port of Los Angeles.

»Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern und wir eine Einigung bei den Tarifverhandlungen erzielen, wird das Volumen in der zweiten Jahreshälfte steigen. Wir sind auf den nächsten Frachtanstieg vorbereitet, wann immer er kommt«, so der Hafenchef. [ds_preview]

Im Hafen von Los Angeles wurden im April 688.110 TEU umgeschlagen, ein Rückgang um 22 % gegenüber dem letzten April, der der zweitgeschäftigste April in der Geschichte des Hafens war. Trotz dem starken Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist der Containerumschlag aber im April auch den zweiten Monat in Folge wieder gestiegen.

Die beladenen Importe im April 2023 erreichten 343.689 TEU, was einem Rückgang um 25 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die beladenen Exporte beliefen sich auf 88.202 TEU, (-12 %). Leercontainer gingen um 23 % zurück landeten bei 256.220 TEU.

Im März 2023 verzeichnete der Hafen von Los Angeles beim Umschlag aber einen Zuwachs von 28 % gegenüber Februar 2023, und im April 2023 war das Frachtvolumen um 10% höher als im März 2023.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2023 wurden im Hafen 2.525.204 TEU umgeschlagen, ein Rückgang von 29 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Mit den ersten vier Monaten 2022 hatte der Hafen den besten Jahresstart seiner Geschichte hingelegt.

Umschlag im Hafen von Long Beach schwächt sich im April ab

Auch der Containerumschlag im Hafen von Long Beach hat sich im April verlangsamt. Die Verantwortlichen verweisen ebenfalls auf die Zurückhaltung der Verbraucher und die Verlagerungen von Umschlagmengen durch die Verlader von der Westküste zu den Häfen an der Ost- und Golfküste der USA.

Die Terminal-Betreiber in Long Beach bewegten im vergangenen Monat 656.049 TEU, 20,1 % weniger als im April 2022, dem verkehrsreichsten April seit Bestehen des Hafens. Die Importe gingen um 21,8% auf 313.444 TEU zurück, während die Exporte um 0,6% auf 122.663 TEU stiegen. Der Leercontainerumschlag im Hafen ging um 26,2 % auf 219.943 TEU zurück.

»Die beispiellose Verbrauchernachfrage, die wir auf dem Höhepunkt des COVID-19 erlebt haben, hat sich abgeschwächt, und die Frachtströme nähern sich wieder dem Niveau vor der Pandemie«, sagte Mario Cordero, Executive Director des Port of Long Beach. »Wir erwarten ein langsames Wachstum in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, da die Einzelhändler weiterhin überschüssige Bestände aus ihren Lagern abbauen.«

Der Hafen hat in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 2.377.375 TEU umgeschlagen, was einem Rückgang von 27,5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2022 entspricht.

Nordwesthäfen verlieren ebenfalls

Im Nordwesten der USA, in den zur Northwest Seaport Alliance (NWSA) zusammengeschlossenen Häfen Seattle und Tacoma, sind die jüngsten Umschlagzahlen im Jahresvergleich ebenfalls deutlich rückläufig. Im April verzeichneten die Häfen ein Minus von 12,9 % – immerhin nicht mehr über -27 % wie noch im Februar.

Während im April die Import-Container noch um 12,5 % zurückgingen, fiel der Umschlag im Exportgeschäft um 19 %. Insgesamt wurden im April 232.321 TEU umgeschlagen, seit Jahresbeginn waren es 912.141 Standardcontainer.