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Eine neue Studie von Bimco und Nautilus Lab verweist darauf, dass aktuell übliche Charterverträge zu ineffizienten Reisen und unnötigen Emissionen führen.

Herausgeber des »White Paper« sind die Schifffahrtsorganisation Bimco und das US-Unternehmen Nautilus Labs. Beide plädieren für eine Überarbeitung von Charterklauseln, die möglichst kurze Transitzeiten fordern. Eine Abkehr vom Prinzip »sail fast then wait« könnte die Emissionen um 15% bis 20% verringern, heißt es. [ds_preview]

Fahrten mit hoher Geschwindigkeiten und unnötige Wartenzeiten vor den Häfen führten  demnach zu einem unnötig hohen Treibstoffverbrauch und produzierten folglich auch  mehr Emissionen, was sich letztlich negativ auf die Bewertung nach dem Kohlenstoffintensitätsindikators (CII) des Schiffes auswirke, so das Papier.

Bimco fordert mit Kooperation der Charterparteien

»Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie die meisten Standard-Charterverträge Ineffizienz belohnen, anstatt Anreize für eine bessere Effizienz zu schaffen«, schreiben die Autoren. Würde statt der Reisezeit die optimale Ankunftszeit im Fokus stehen, könnte die Schifffahrt 150-200 Mio. t an CO2 und eine Milliardensumme bei den Kraftstoffkosten einsparen. Mit dieser Einsparung wäre das IMO-Klimaziel für 2030 bereits zur Hälfte erreicht.

Das Papier mit dem Titel »The Wrong Speed For All The Wrong Reasons« (Die falsche Geschwindigkeit aus den falschen Gründen) schlägt grundlegende Änderungen der Chartervertragsbedingungen vor. Mittels dynamischer Leistungstabellen, Informationen vom Schiff und fortschrittlicher Software könne dieser »Fehler im System« abgeschafft werden.

Die derzeit gültigen Charterklauseln stellen in der Regel Strafzahlungen in den Mittelpunkt, wenn die vereinbarten Bedingungen nicht erfüllt werden. »Im Zeitalter der Dekarbonisierung sind die traditionellen Hauptchartervertragsklauseln nicht mehr zeitgemäß und müssen überarbeitet werden«, sagte Grant Hunter, Direktor bei der Bimco. Dafür müssten Anreize zwischen Eignern und Befrachtern neu definiert und die Zusammenarbeit zwischen den Charterparteien verbessert werden.