Schiffsregister, Hamburg, Amtsgericht Hamburg-Mitte
Das Schiffsregister wird am Amtsgericht Hamburg-Mitte geführt (© Justiz Hamburg)

Hamburg verwaltet bereits das größte Schiffsregister des Landes. Und es wächst weiter. Denn Rheinland-Pfalz schickt alle Akten an die Elbe.

Anfang kommenden Jahres werden die Schiffsregistersachen des Landes Rheinland-Pfalz dem Amtsgericht Hamburg zugewiesen, wie das Justizministerium in Mainz mitteilt. Einen entsprechenden Staatsvertrag haben Justizminister Herbert Mertin (FDP) und Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) unterzeichnet. [ds_preview]

Das Amtsgericht Hamburg führt seit Sommer 2020 die Schiffsregister in elektronischer Form und ermöglicht online die Beantragung von Registerauszügen. Bereits 2021 hatten Berlin und Brandenburg ihre Daten nach Hamburg gegeben. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sollen noch in diesem Jahr folgen und auch das Saarland hat Interesse bekundet.

Ältester Eintrag im Schiffsregister von 1889

Im Schiffsregister sind unter anderem Eigentumsverhältnisse und Hypotheken dokumentiert. Die Hamburger Datenbank umfasst gut 7.000 eingetragene Schiffe. In Rheinland-Pfalz waren Ende vergangenen Jahres den Angaben zufolge 200 Seeschiffe, 638 Binnenschiffe und 9 sogenannte Schiffsbauwerke in die Register eingetragen.

Die älteste aufgefundene Eintragung in Hamburg stammt aus dem Jahr 1889. Eintragungspflichtig sind den Angaben zufolge Seeschiffe, wenn die Rumpflänge 15 m übersteigt. Binnenschiffe müssen ab einer Wasserverdrängung von 10 m³ oder einer Tragfähigkeit von mindestens 20 t eingetragen werden.

»Es freut mich, dass wir ein so attraktives und sogar mit Preisen ausgezeichnetes Angebot geschaffen haben, dass immer mehr Länder ihre Schiffsregister übertragen«, sagte Senatorin Gallina. In Rheinland-Pfalz werden die Akten derzeit noch zentralisiert bei den Amtsgerichten Mainz und St. Goar in Papierform aufbewahrt.