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Anlässlich der heute gestarteten Messe NorShipping in Oslo hat die ZF Group ein neues »Plug and Play«-Hybridmodul vorgestellt.

Mit dem neuen Marine-Hybridmodul will das Friedrichshafener Unternehmen die Elektrifizierung von neuen und bestehenden Schiffen ermöglichen. [ds_preview]

Clou der Gesamtlösung ist dem Hersteller zufolge ein patentierter Tragrahmen – dadurch wird, anders als üblich, weder ein separates Fundament für den E-Motor noch eine versatzausgleichende Kupplung benötigt. Dieser für den Markt einmalige »Plug-and-Play«-Ansatz spart Bauraum, vereinfacht die Installation des Moduls und die Wartung des E-Motors erhebliche, so ZF.

Beim neuen Hybridmodul kombiniert der Hersteller sein Getriebe ZF 3300 PTI, das einen Leistungsbereich bis 1.940 kW bei 2.450 1/min abdecken kann, mit einem anwendungsspezifischen E-Motor (in den Optionen 150 kW, 200 kW sowie 300 kW).

ZF verringert durch Tragrahmen den Raumbedarf

»Der patentierte Frame macht aus unserer Antriebslösung ein echtes Raumwunder«, erklärt Alexander Thum, Produkt und Systementwicklung Hybride Antriebe bei ZF. Denn durch das Design des Rahmens ist kein separates Fundament für den E-Motor mehr nötig, ebenso wenig wie eine versatzausgleichende Kupplung zwischen den Komponenten. Die Drehschwingungen des E-Motors werden durch eine passend ausgelegte Torsionskupplung abgefangen. Die Zentrierung des E-Motors zum Getriebe erfolgt ebenfalls über den Tragrahmen.

»Plug-and-Play«-Einheit

Durch dieses für den Schiffbau-Markt einmalige »Plug-and-Play«-Setup wird sowohl der Einbau des hybriden Antriebmoduls sowie die Wartung des E-Motors massiv vereinfacht, teil ZF mit. Auch beansprucht der Antrieb deutlich weniger Installationsraum. Das sei besonders von Vorteil beim Design von Yachten und Fähren, wo jeder Quadratzentimeter verfügbarer Fläche zählt. Weil das Hybridmodul so auch eine Standard-Bestückung erlaubt, lassen sich selbst bestehende Schiffsplattformen damit ausrüsten und elektrifizieren.

»Damit geben wir unseren Kunden die Möglichkeit, vergleichsweise schnell und einfach auf dynamische Marktnachfragen oder neue Emissionsvorschriften zu reagieren«, so Thum weiter. »Das wir mit dieser Strategie richtig liegen, bestätigt auch die Kundenresonanz«, ergänzt Wolfram Frei, Vertriebsleiter Kommerzielle und Schnelle Schiffe bei ZF. So sind die ersten konkreten Aufträge – von zwei europäischen Yachtherstellern bereits eingetroffen.