Um das Ziel der Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen, sind Gasum und MSC Cruises eine Partnerschaft eingegangen.
Die beiden Unternehmen haben im Rahmen der Partnerschaft einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas für das neue Flaggschiff der Marke MSC Cruises, die »MSC Euribia«, geschlossen. [ds_preview]
Darüber hinaus haben sie eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei der Lieferung von synthetischem, aus erneuerbaren Energien gewonnenem E-LNG unterzeichnet. All dies ist Teil der Strategie von MSC Cruise Division, bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr aus dem Schiffsbetrieb zu erzeugen.
Der Letter of Intent (LOI) soll MSC den Zugang zu synthetischem Flüssiggas (e-LNG) sichern. E-LNG wird aus Wasserstoff hergestellt, der durch Hydrolyse mit erneuerbaren Energien und abgeschiedenem CO2 erzeugt wird. Gasum und MSC Kreuzfahrten erstellen gemeinsam einen Fahrplan für die Emissionsreduzierung im Kreuzfahrtbetrieb von MSC, der ab 2026 große Mengen von mehreren tausend Tonnen e-LNG vorsieht.
MSC Cruises setzt als erste Reederei auf Bio-LNG
Die Unternehmen unterzeichneten außerdem einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG) für das neue MSC-Flaggschiff MSC Euribia. Mit dieser Vereinbarung unterstützt Gasum MSC Kreuzfahrten bei der Reduzierung von Emissionen durch den sofortigen Einsatz von LNG.
Durch den Einsatz von LNG werden fast alle Schwefeloxid- und Partikelemissionen beseitigt, die Stickoxidemissionen stark reduziert und die Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt. Darüber hinaus ermöglicht die LNG-Technologie an Bord von MSC Kreuzfahrten jederzeit den Umstieg auf vollständig erneuerbares verflüssigtes Biogas (Bio-LNG) oder synthetisches Gas (e-LNG), um eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um bis zu 100 % zu erreichen.
Die »MSC Euribia« habe vor kurzem bewiesen, dass eine emissionsneutrale Kreuzfahrt schon heute möglich ist, indem sie die historisch erste treibhausgasneutrale Kreuzfahrt unternahm und dabei die Emissionsreduzierung durch das von Gasum beschaffte Flüssigbiogas nutzte, teilt Gasum mit.
Das Schiff fuhr vier Tage lang von Saint-Nazaire nach Kopenhagen und nutzte Bio-LNG. MSC Kreuzfahrten kaufte über 400 t Bio-LNG von Gasum. Die Reederei ist das erste Hochseekreuzfahrtunternehmen der Branche, das Bio-LNG als Kraftstoffquelle kauft, die nachweislich eine erhebliche Reduzierung der Lebenszyklusemissionen ermöglicht, teilt Gasum mit.
Wie es weiter heißt, ist es das strategische Ziel von Gasum, bis 2027 jährlich sieben Terawattstunden (7 TWh) erneuerbares Gas auf den Markt zu bringen. Das Erreichen dieses Ziels würde für die Kunden von Gasum eine jährliche kumulierte Kohlendioxidreduzierung von 1,8 Mio. t bedeuten.
Was ist e-LNG oder synthetisches Gas?
E-LNG-Gas kann durch das Power-to-Gas-Verfahren synthetisch hergestellt werden. Zunächst wird mit Hilfe von erneuerbarem Strom, z.B. Wind- oder Sonnenenergie, Wasserstoff aus Wasser hergestellt. Der erzeugte Wasserstoff kann dann durch Zugabe von nicht-fossilem Kohlendioxid, das aus der Kohlenstoffabscheidung gewonnen wird, zu Methan weiterverarbeitet werden.
Das dabei entstehende synthetische erneuerbare Methangas ist vollständig mit Erdgas und Biogas austauschbar. Wenn es verflüssigt wird, ist es ebenfalls vollständig austauschbar mit LNG und verflüssigtem Biogas. Das bedeutet, dass es über die bereits bestehende Infrastruktur – Lastwagen, Schiffe, Pipelines – transportiert werden kann, wobei auch die bestehenden Gasnetze genutzt werden können.
Es bedeutet auch, dass synthetisches Gas direkt in den Dual-Fuel-Motoren an Bord verwendet werden kann, die derzeit mit Erdgas, Biogas, LNG oder verflüssigtem Biogas in jedem Verhältnis betrieben werden. Es sind keine zusätzlichen Investitionen in neue Anlagen oder Änderungen erforderlich.