Icon of the Seas, Meyer Turku, Royal Caribbean
Die »Icon of the Seas« verlässt zur Probefahrt die Werft in Turku, begleitet von zwei Schleppern
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Die Werft Meyer Turku schickt das größte jemals gebaute Kreuzfahrtschiff der Welt auf Probefahrt. Im Oktober soll die »Icon of the Seas« abgeliefert werden.

Auf der Ostsee sollen in den nächsten Tagen die obligatorischen Tests für dieses Schiff der Superlative erfolgen. Die erste von zwei Probefahrten soll rund eine Woche lang dauern. Bei verschiedenen Manövern, die weit über die im Kreuzfahrtbetrieb üblichen Belastungen hinausgehen, wird der Neubau auf seine Sicherheit und Seetauglichkeit überprüft. [ds_preview]

Zahlreiche Experten von Meyer Turku, Reederei und Klassifizierungsgesellschaft sind an Bord, um die die Fähigkeiten der brandneuen »Icon of the Seas« kritisch unter die Lupe zu nehmen. Unterdessen arbeitet eine Werftcrew an der Fertigstellung der Innen- und Außenbereiche.

»Icon of the Seas« setzt neue Maßstäbe

Als erstes Schiff einer neuen Schiffsklasse wird die »Icon of the Seas« (250.800 GT) über zahlreiche Neuheiten verfügen. Darunter zum Beispiel ein »Aqua Dome« mit »Aqua Theater« über der Brücke, der neue Familienbereich »Surfside« und ein rekordverdächtiger Wasserpark mit zahlreichen Wasserrutschen. Auch bekannte Innenbereiche wie die Royal Promenade wurden für die »Icon of the Seas« neu konzipiert.

Auftraggeber ist die US-Reederei Royal Caribbean International, die ihr neues Flaggschiff Ende Oktober übernehmen und ab Anfang 2024 die ersten Passagiere in die Karibik bringen will. 5.610 Passagiere bei Doppelbelegung der Kabinen und maximal sogar 7.600 Gäste sollen auf 20 Decks Platz an Bord dieses Kreuzfahrt-Gigaliners mit einer Schiffslänge von 350 m finden.

Der »Aqua Dome« ist das größte zusammenhängende Bauteil aus Glas und Aluminium, das jemals auf einem Kreuzfahrtschiff verbaut wurde. Teil der insgesamt acht »Neighboorhoods«, der öffentlichen Bereiche an Bord, sind insgesamt sieben Pools. Im Inneren des Luxusliners dominiert »The Pearl«. Die runde Konstruktion ist 14 m hoch und hat einen Durchmesser von 15 m. Sie wiegt mehr als 180 t und ist damit schwerer als eine Boenig 747.

LNG, Brennstoffzelle, Wärmerückgewinnung

Neben dem neuartigen statischen Konstruktion des Schiffes setzt Meyer Turku beim Antrieb auf die Brückentechnologie LNG. Dank dem Air Lubrication Systems, das Millionen kleiner Blasen am Unterwasserschiff erzeugt, soll die »Icon of the Seas« besonders reibungsarm durch das Meer gleiten.

Ein Wärmerückgewinnungssystem, das Abwärme in bis zu 3 MW zusätzliche Energie umwandelt, soll ebenso dem Energiehaushalt an Bord zugute kommen wie die MAP. Dieses System verwandelt kohlenstoffhaltige Abfälle, darunter Papier, Pappe, Holz, Kunststoffe und einige Bioabfälle, in Synthesegas um. Mithilfe eines Duel-Fuel-Kessels kann das Gas verwendet werden, um einen Teil des Energiebedarfs auf dem Schiff zu decken.

Nicht zuletzt dadurch werden nach Angaben des norwegischen Herstelles Scanship »erhebliche Mengen« an CO2-Emissionen vermieden. Neben dem bei neuen Kreuzfahrtschiffen üblich gewordenen Landstromanschluss erhält die »Icon of the Seas« eine Brennstoffzelle zur Energieerzeugung.

Meyer Turku, Icon of the Seas
© Meyer Turku