Werft Meyer Turku, »Costa Toscana
Die Werft Meyer Turku hat die »Costa Toscana« abgeliefert (© Meyer Turku)
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Die Europäische Kommission hat eine Kapitalspritze für die Meyer Werft in Turku genehmigt. Finnland zahlt 80 Mio. €, um den wichtigsten Schiffbaustandort des Landes zu stützen. [ds_preview]

Aufgrund der durch den Ukraine-Krieg verursachten Ausnahmesituation und den daraus resultierenden Kostensteigerungen hat sich die Eigenkapital- und Liquiditätslage der Werft deutlich verschlechtert. Abhilfe soll ein Rettungspaket des Staates in Höhe von 80 Mio. € schaffen.

Meyer Turku Oy ist die größte nationale Werft in Finnland und hält etwa 15% des globalen Marktes für Kreuzfahrtschiffe. Sie hat daher sowohl in der finnischen als auch in der europäischen Wirtschaft ein großes wirtschaftliches Gewicht, auch in Bezug auf Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie und die strategische Bedeutung für Finnland. Meyer baut in Turku unter anderem auch Boote für den Grenzschutz.

Die staatliche Beihilfe, die jetzt von der EU genehmigt wurde, wird in Form eines hybriden Eigenkapitaldarlehens gewährt. Damit solle die Solvenz des Unternehmens gestärkt und eine Fortführung des operativen Betriebs sichergestellt werden, heißt es in der Begründung aus Brüssel. Die Finanzspritze ist allerdings daran geknüpft, dass die Werft nicht verkauft werden darf, bis das Beteiligungsdarlehen vollständig zurückgezahlt ist. Auch darf das Geld nicht dafür genutzt werden, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Die EU hat im März die Wettbewerbsregeln gelockert, um den Mitgliedsstaaten mehr Flexibilität bei der Rettung von Unternehmen zu geben, die von höheren Energiepreisen im Zusammenhang mit dem Krieg betroffen sind.