Nach der angekündigten Übernahme von Thorco Projects baut die dänische Reederei Norden auch ihre Bulker-Flotte wieder aus – mit Neubauten aus China.
Erst im März hatte die Reederei Norden nach etlichen Schiffsverkäufen das Engagement im Dry Bulk-Segment wieder ausgebaut, als vier Capesize-Schiffe gekauft wurden. Jetzt folgt die Gestellung von sechs Naubauten der Supramax-Größe. [ds_preview]
Geliefert werden die Schiffe von der Dalian Cosco KHI Ship Engineering (DACKS), einem Gemeinschaftsunternehmen von Cosco Shipping und Kawasaki Heavy Industries. Die Einheiten haben eine Kapazität von jeweils 64.000 tdw.
Reederei Norden betreibt Asset Play
Für Norden ist es neben der Erweitung der Flotte auch Teil eines »Asset Plays«. Denn die jetzt georderten Kapazitäten seien sowohl aus Marktsicht als auch mit Blick auf Substanzwerte interessant. Henrik Lykkegaard Madsen, Leiter der Abteilung Asset Management bei Norden, verweist auf den weltweit niedrigen Auftragsbestand in dieser Größenklasse von Bulkern.
Nachdem Norden die eigene Bulker-Flotte im Verlauf des Jahres 2022 erheblich verkleinert hatte, besaß das Unternehmen Ende des ersten Quartals nur noch sechs Schiffe. Die DACKS-Neubauten gehörten zu den kraftstoffeffizientesten Schiffsdesigns auf dem Markt, heißt es. Sie können sowohl mit herkömmlichem Schweröl als auch mit Biokraftstoff betrieben werden, so Lykkegaard Madsen.
104 Schiffe in der Norden-Flotte
Das dänische Schifffahrtsunternehmen wurde 1871 gegründet und ist damit eine der ältesten international tätigen Reedereien des Landes. Mit 13 Niederlassungen auf allen Kontinenten bietet Norden Transportlösungen im Trockenfracht- und im Tankermarkt. Die Flotte im Management zählte zuletzt 104 Schiffe.
Mit der erst jüngst verkündeten Übernahme von Thorco Projects wollen die Dänen zudem ihre Breakbulk-Aktivitäten ausbauen. »Die Übernahme ergänzt unser Asset-Light-Geschäftsmodell und wird sich positiv auf die Margen des Geschäftsbereichs Freight Services & Trading auswirken«, hatte Norden mitgeteilt. Im Breakbulk-Segment setzt man unter anderem auf Ladungen aus der Stahl- und Windenergie-Industrie.