Fast ein Jahr nach der Kiellegung des ersten Patrouillenboots von Lürssen für die bulgarische Marine ist auch der zweite Neubau auf Kiel gelegt worden.
An der traditionellen Zeremonie nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Marine und lokaler Wirtschaft sowie der frisch ernannte neue Verteidigungsminister Todor Tagarev teil. Beide Patrouillenschiffe (MMPV) werden auf der Werft MTG Dolphin in Varna unter der Leitung der deutschen NVL-Gruppe, ehemals Lürssen Defence, gebaut. [ds_preview]
»Trotz COVID und aller Auswirkungen auf die Lieferkette arbeiten wir nach Plan und haben einen weiteren Meilenstein rechtzeitig erreicht«, erklärte Dirk Malgowski, Geschäftsführer der NVL. »Von nun an werden wir an zwei Schiffen parallel arbeiten.« Mit dem Bau des zweiten Schiffes war im Dezember letzten Jahres begonnen worden.
Die 90 m langen Schiffe mit einer Verdrängung von ca. 2.300 t basieren auf einem bewährten NVL-Design und verfügen über ein integriertes Gefechtsführungssystem. Beide Einheiten sind in der Lage, Bedrohungen aus der Luft und vom Land aus sowie über und unter Wasser zu bekämpfen. Damit sind die Schiffe prädestiniert für Aufgaben im Rahmen von internationalen Bündnismissionen für die NATO und die EU.
»Die Partnerschaft zwischen NVL und MTG sowie der bulgarischen Marine wird auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, um das Projekt pünktlich und im Rahmen des Budgets abzuschließen«, sagte Svetlin Stoyanov, CEO von MTG Dolphin.
Münzen sollen Patrouillenboot Glück bringen
Während der Kiellegungszeremonie brachten Vertreter des Projekts eine Messingplatte mit vier Münzen auf einem Holzblock an. Jede Münze symbolisiert eine der am Projekt beteiligten Parteien. Dieser wurde dann unter den Kielblock gelegt, der feierlich auf die Platte gesenkt wurde. Dieser jahrhundertealte Brauch soll sowohl dem Schiff als auch der Besatzung viel Glück bringen.
Lürssen hatte den Auftrag im November 2020 erhalten und sich mit seiner Baureihe OPV 80/85/90 in der Ausschreibung unter anderem gegen Konkurrenzangebote von Fincantieri (Korvette der Abu Dhabi-Klasse) und eine lokale Werft durchgesetzt. Das Auftragsvolumen soll Berichten zufolge bei rund 503 Mio. € liegen.
Die beiden sogenannten Modular Patrol Vessels (MPV) werden in den Jahren 2025 und 2026 ausgeliefert. Der Vertrag umfasse auch das Training für die Crews und die Ingenieure durch NVL.
