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Bei einer traditionellen Zeremonie wurde das neue Forschungsschiff »Meteor IV« auf der Rostocker Neptun Werft auf Kiel gelegt.

Mit der Zeremonie wurde nun die Montage des Schiffsrumpfes begonnen. Das Schiff wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von der Arbeitsgemeinschaft Meyer-Fassmer-Spezialschiffbau gebaut. Diese besteht aus den deutschen Werften Meyer Werft und Fr. Fassmer. [ds_preview]

»Der Ozean ist der größte globale Wärme- und CO2-Speicher in Zeiten des Klimawandels. Wenn wir den Klimawandel effektiv bekämpfen wollen, müssen wir die komplexen physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse in den Meeren besser verstehen. Mit diesem Wissen können wir unter anderem marine Kohlenstoffspeicher verstärkt nutzen und neue Verfahren zur CO2-Speicherung im Ozean etablieren«, sagte heute Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger anlässlich der Kiellegung.

»Es freut mich deshalb sehr, dass der Bau unseres hochinnovativen Forschungsschiffs ›Meteor IV‹ gute Fortschritte macht und dieses Schiff unsere moderne Forschungsflotte künftig weiter verstärkt. Wir brauchen die neue ›Meteor‹, um wertvolle Daten aus der Tiefe des Ozeans zu heben. Mit diesen Daten können wir Strategien gegen die Folgen des Klimawandels entwickeln, die Meere nachhaltiger nutzen sowie marine Gefahren besser vorhersagen«, so Stark-Watzinger weiter.

Das neue Forschungsschiff soll Meeresforschung und Meeresbeobachtung auf internationalem Spitzenniveau gewährleisten und als neues Flaggschiff der Meeresforschung für die hohe Leistungsfähigkeit des Schiffbaus in Deutschland stehen. Daher stelle man 355 Mio. € für den Bau zur Verfügung, so die Ministerin weiter.

Über die »Meteor IV«

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des BMBF wurde im Dezember 2021 die Arbeitsgemeinschaft Meyer-Fassmer-Spezialschiffbau mit dem Bau des Forschungsschiffs »Meteor IV« beauftragt.

Der Neubau dient als Nachfolgeschiff für das seit 1986 weltweit eingesetzte Forschungsschiff »Meteor« und das bereits außer Dienst gestellte Forschungsschiff »Poseidon«. Die neue »Meteor« hat eine Länge von etwa 125 m und bietet Platz für 35 Wissenschaftler sowie 36 nautische und technische Besatzungsmitglieder. Es ist für den weltweiten multifunktionalen und interdisziplinären Forschungseinsatz konzipiert.

Zur Ausrüstung zählen hochpräzise Echolote und Forschungswinden von bis zu zwölf Kilometern Länge, mit denen Messungen in den tiefsten Ozeangräben möglich sind. Zudem verfügt das Forschungsschiff über fünf leistungsstarke Krane und Systeme zur punktgenauen Positionierung. Vom Schiff aus können Unterwasserfahrzeuge oder mobile Mess- und Bohrgeräte ausgesetzt werden. Insgesamt stehen 585 Quadratmeter Fläche für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung, darunter acht hochmoderne Labore.

Die »Meteor IV« soll einen wichtigen Beitrag für die nationale und internationale Meeresforschung, insbesondere auf den Gebieten der Klima- und Umweltforschung leisten. Die marine Forschung leistet einen bedeutenden Beitrag für die Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Die Fertigstellung des Neubaus ist für 2026 vorgesehen.

Kiellegung der »Meteor«
Kiellegung der »Meteor IV« auf der Neptun Werft in Rostock © BMBF