baltic rail gate LHG
© Olaf Malzahn
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Die Lübecker Hafengesellschaft (LHG) investiert in das Kombi-Terminal Baltic Rail Gate knapp 18 Mio. €.

Bis zum Spätsommer 2024 wird sich die Kapazität am Intermodalterminal von Baltic Rail Gate (BRG) am Skandinavienkai deutlich erweitern. Der Bund fördert das Investitionsvorhaben zu 80 %. [ds_preview]

»Damit beseitigen wir die in Spitzenzeiten immer wieder bei BRG aufgetretenen Kapazitätsengpässe«, erklärt LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens, »und stellen uns im kombinierten Verkehr zukunftssicher auf. Für neue Verkehre ist jetzt der Weg frei.«
Die maximale Umschlagkapazität liegt derzeit bei 140.000 Ladungseinheiten jährlich. »Nach dem Ausbau werden wir hier mit 240.000 Einheiten den Umschlag massiv erweitern können«, so Jürgens.

BRG betreibt schon jetzt ein bedeutendes Intermodalterminal für nachhaltige Verkehre im Ostseeraum. Verknüpft mit den wöchentlich rund 90 seeseitigen RoRo-Abfahrten an den Terminals der LHG bildet es ein wichtiges Bindeglied zwischen den Industriezentren Süd- und Westeuropas und den nordischen Ländern.

»Die Nachfrage im Markt ist da«

»Mit dem Kapazitätsausbau können wir die Wettbewerbsfähigkeit Lübecks als Drehscheibe für Verkehre auf der Schiene, Straße und dem Wasserweg deutlich stärken. Die Nachfrage im Markt ist da«, sagt Antje Falk, Geschäftsführerin von Baltic RailGate.

Das Bundesverkehrsministerium unterstützt und fördert die Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße. Dazu hat das Ministerium eine entsprechende Richtlinie erlassen. Im Rahmen dieser Richtline fördert das Eisenbahn-Bundesamt den Ausbau der Anlage zu knapp 80 % aus öffentlichen Mitteln.

Derzeit verfügt die Anlage über sechs Gleise mit einer Länge von jeweils 600 m und zwei Krane. Mit dem Ausbau werden alle Gleise auf 720 m nutzbare Gleislänge verlängert und das Terminal damit an die in Europa gängigen Zuglängen angepasst. So können zeitauwändige Rangierarbeiten vermieden werden.

Auf dem Bauplan stehen außerdem ein dritter Kran und ein neues Betriebsgebäude. Die Kranbahnen und die Kabeltrommeln für die Stromversorgung der beiden bestehenden Krane werden ebenfalls verlängert, so dass sie künftig die gesamten Gleislängen bearbeiten können.

LHG beschafft neue elektrische Zugmaschinen

Für die Umfuhr der Trailer auf dem Umschlaggelände schafft die LHG drei neue elektrische Zugmaschinen, so genannte Tugmaster, an. »Zudem bereiten wir jetzt schon alles vor, um zukunftssicher vom teil- auf den vollautomatischen Betrieb der Krane umzustellen«, kündigt Christoph Adam, Bereichsleiter Anlagen und Geräte bei der LHG, an.

Noch im Spätsommer dieses Jahres sollen die ersten Gleis- und Tiefbauarbeiten beginnen. Nennenswert einschränken werden sie den laufenden Betrieb nach Angaben der LHG nicht. Der Großteil der Aus- und Neubauarbeiten soll im Spätsommer 2024 abgeschlossen sein.

Baltic Rail Gate (BRG) betreibt seit 2003 das Intermodalterminal am Skandinavienkai. Gesellschafterinnen sind zu jeweils 50 % die Lübecker Hafen-Gesellschaft und Kombiverkehr.

Die LHG hat nach der in den letzten Jahren nötigen Restrukturierung jüngst eine postivie Bilanz gezogen, obwohl die Umschlagmengen an den LHG-Anlagen im vergangenen Jahr um rund 5% auf 22,4 Mio. t abgenommen hattben. Die Zahl der Lkw und Trailer verringerte sich um 4,7% auf gut 745 000. Das Segment Forstprodukte blieb mit -14% im Abwärtstrend. Einen Zuwachs um 15% gab es im Segment Eisen/Stahl und beim Massengut, das sich mehr als verdoppelte.