Werftkran, Lloyd Werft
© Eckardt

Am Sonntagabend hat sich der Autofrachter »Don Quijote« im Sturm in Bremerhaven losgerissen und dabei erheblichen Schaden bei der Lloyd Werft verursacht. Ein Werftkran stürzte um.

Bei der Havarie wurde der rund 450 t schwere Werftkran zu Fall gebracht.[ds_preview]

»Don Quijote« hatte sich in einem heftigen Gewittersturm mit Böen von über 110 km/h vom Liegeplatz am Schuppen F/G im Überseehafen von Bremerhaven losgerissen. Der 228 m lange Frachter von Wallenius Wilhelmsen trieb daraufhin auf das Schwimmdock III der Lloyd Werft zu und beschädigte Teile des Docks. Viel schwerwiegender sind aber vermutlich Schäden, die durch das Vorschiff des Frachters verursacht wurden.

Denn damit wurde der auf der Ausrüstungskaje befindliche, rund 450 t schwere Werftkran zu Fall gebracht. Der fast 50 Jahre alte Werftkran mit einer Hebekraft von rund 25 t wurde seinerzeit bei der VEB Baumechanik Barsleben in der damaligen DDR produziert.

Werftkran, Quijote, Lloyd Werft
© Scheer

Laut Wasserschutzpolizei kamen bei dem Zwischenfall keine Personen zu Schaden. Im abklingenden Gewitter konnten dann mehrere Hafenschlepper den rund 33 m hohen Autofrachter, der über eine Kapazität für über 7.100 Standard-PKW (CEU) verfügt, an den Liegeplatz zurückbringen, der dann wieder mit armdicken Tauen am Liegeplatz vertäut werden konnte.

Aktuell laufen die Ermittlungen zu den Tathergang durch die Wasserschutzpolizei, die im Laufe des Tages weitere Details mitteilen will. Auch bei der Lloyd Werft erfolgt zunächst eine Begutachtung des Schadens.

Autofrachter mit den riesigen Seitenwänden von über 7.500 m² bieten gerade bei starken Windböen eine enorme »Segelfläche«. In der Regel ist es so, dass bei heranziehenden Stürmen Drückerschlepper in Bremerhaven eingesetzt werden, die die Autofrachter von der Wasserseite aus an die Pier drücken. Ob dies im Fall der »Don Quiote« auch erfolgte, ist bislang noch nicht bekannt.    (CE)