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Die Arbeiten an dem Fehmarnbelt-Tunnel, der künftig die dänische Insel Lolland mit der deutschen Ostseeinsel Fehmarn verbinden wird, schreiten voran.

Wie die Bauverantwortlichen jetzt mitteilen, ist der erste Teil des Tunnels betoniert worden. An dem ersten Betoniervorgang haben mehr als 140 Mitarbeiter des Konsortiums Femern Link Contractors mitgewirkt. [ds_preview]

Rund zweieinhalb Jahre, nachdem mit dem Bau der Tunnelfabrik auf der dänischen Insel Lolland begonnen wurde, ist dort nun die Betonage der Tunnelelemente gestartet. Das Fehmarnbelt- Projekt hat damit einen entscheidenden Punkt erreicht: Die ersten 24 m des 18 km langen Absenktunnels zwischen Dänemark und Deutschland wurden betoniert.

»Das ist ein besonderer Augenblick und ein wichtiger Meilenstein für das Fehmarnbelt-Projekt. Der Bau der Fabrik, des Arbeitshafens und des Tunnelportals standen bislang im Fokus. Aber jetzt können wir tatsächlich sagen, dass auch das Betonieren der Tunnelelemente begonnen hat. Darüber freuen wir uns sehr«, sagt Jens Ole Kaslund, Technischer Direktor bei Femern A/S, dem Bauherrn des Fehmarnbelt-Tunnels. Sowohl für den Bau der Fabrik als auch für die Herstellung der Tunnelelemente ist der Hauptauftragnehmer Femern Link Contractors (FLC) verantwortlich.

»Wir haben uns sehr gründlich auf die Betonage des ersten Segments vorbereitet. Für uns war es extrem wichtig, dass die Mitarbeiter optimal auf die Abläufe während des Betonierens vorbereitet sind, damit der Prozess reibungslos verläuft«, sagt Sébastien Bliaut, Vorstandsvorsitzender des internationalen Konsortiums FLC.

Fehmarnbelt-Tunnel besteht aus 89 Tunnelelementen

Für den Fehmarnbelt-Tunnel werden insgesamt 89 Tunnelelemente hergestellt. Davon sind 79 Standardelemente, die jeweils 217 m lang, 42 m breit und neun Meter hoch sind. Ein Standardelement besteht aus neun Segmenten, die alle einzeln in der Fabrik betoniert werden. Das 24 m lange Teilstück, das nun gefertigt wurde, ist somit das erste Segment von insgesamt 711 Segmenten.

Das erste Tunnelelement wird voraussichtlich 2024 in den Fehmarnbelt transportiert und dort im Tunnelgraben abgesenkt. Von dem Graben sind mittlerweile bereits mehr als 90% ausgehoben. Die Produktion der Tunnelelemente wird bis voraussichtlich 2027 dauern. Die Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels ist für 2029 geplant.

Er wird der längste Absenktunnel der Welt und der längste Unterwassertunnel für den kombinierten Straßen- und Schienenverkehr, heißt es. Zugleich ist er das größte Infrastrukturprojekt in Nordeuropa. Der Fehmarnbelt-Tunnel enthält sowohl zwei elektrifizierte Bahnröhren als auch zwei jeweils zweispurige Autobahnröhren.

Er schließt eine Lücke zwischen den skandinavischen und mitteleuropäischen Schienennetzen und ist ein zentraler Bestandteil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V). Die Reisezeit durch den Tunnel beträgt künftig sieben Minuten mit dem Zug und zehn Minuten mit dem Auto. Mit dem Zug wird man künftig in rund 2,5 Stunden von Hamburg nach Kopenhagen reisen können. Damit halbiert sich die Fahrtzeit.


Der Fehmarnbelt-Tunnel in Zahlen

  • 18 km langer Absenktunnel zwischen Rødbyhavn und Puttgarden
  • Besteht aus 89 Tunnelelementen (79 Standardtunnelelemente und 10 Spezialelemente)
  • Die 79 Standardelemente sind jeweils 217 m lang, 42 m breit und 9 m hoch und wiegen 73.500 t.
  • Ein Standardelement wird in 9 Segmenten betoniert, die jeweils etwa 24 m lang sind.
  • Die 10 Spezialelemente werden 39 m lang, 47 m breit und 13 m hoch sein. Sie verfügen über ein Untergeschoss, in der die Technik des Tunnels untergebracht ist. Die Spezialelemente werden alle 1,8 km platziert.
  • Das erste Tunnelelement soll 2024 abgesenkt und an das dänische Tunnelportal angedockt werden.
  • Der Fehmarnbelt-Tunnel ist für eine Lebensdauer von mindestens 120 Jahren ausgelegt.