Schwimmdock MWB
Schwimmdock V
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Mit der Übernahme des Areals auf der Ostseite des Kaiserhafens I in Bremerhaven durch die BLG ist der Schiffbau beendet. Das Schwimmdock V ist in die Karibik verkauft.

Am morgigen Donnerstag beginnt für das 215 m lange und 44 m breite Schwimmdock die lange Reise über den Atlantik nach Jamaika. Zuletzt war die Anlage mit einer Hebekapazit von 20.000 t an Bredo Dry Docks verpachtet. Neuer Eigner ist schon seit Anfang des Jahres ein neues Werftunternehmen – die German Ship Repair Jamaika (GSRJ).

Dabei handelt es sich um bereits 2016 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen der Harren Group aus Bremen, der Kingston Holding auf Jamaika, der deutschen Kloska Group und der türkische HAT-SAN Shipyard. Ab November soll das »Jam Dock 1« den Betrieb aufnehmen. Rund 37 Mio. $ nehmen die Partner früheren Angaben zufolge dafür in die Hand.

Auf Jamaika werden jedes Jahr etwa 3.000 Schiffsanläufe gezählt, rund 180.000 Schiffe sind der Region jährlich unterwegs. Daraus erhofft man sich bei GSRJ ausreichend Wartungs- und Reparaturaufträge. CEO Martin Rickman baut vor allem auf die geostrategisch günstige Lage.

Schwimmdock lag einst in New Orleans

Das mittlerweile 40 Jahre alte Schwimmdock wurde einst in Nordenham gebaut und lag mehr als 20 Jahre in der Mississippi-Metropole New Orleans unter dem Namen »Jo Ann«. 2005 hatte der Bremerhavener Schiffbauunternehmer Dieter Petram das Objekt für rund 6 Mio. € für die Motorenwerke MWB gekauft und in den Kaiserhafen I bringen lassen.

Das ehemalige Werftareal im Kaiserhafen I mit einer rund 600 m langen Kaje und zwei Schiffsliegeplätzen wurde am 1. Juli von der BLG Logistics übernommen. Sie hat das Gelände langfristig von Petram gepachtet, um dort Schwerlastgüter zu verladen. Die zur Rönner-Gruppe gehörende Bredo verlässt den Standort, wird für größere Aufträge aber weiter die Dockanlagen der benachbarten Lloyd Werft im Überseehafen nutzen. Das kleinere, 147 m lange »Schwimmdock VI« zieht ebenfalls um.

»Mit dieser Investition reagieren wir auf die gestiegene Nachfrage im Umschlag von selbstfahrenden Einheiten, Breakbulk-Cargo sowie Projektladung und stärken unser High & Heavy-Segment im Geschäftsbereich Automobile«, hatte Matthias Magnor, Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe, damals erklärt.

Mit einem Umschlagvolumen von rund 1,2 Mio. t an High & Heavy-Gütern pro Jahr gehört der BLG AutoTerminal Bremerhaven zu den größten RoRo-Terminals seiner Art in Europa.  Bis 2026 plant die BLG logistics im Kaiserhafen I eine High & Heavy-Factory für technische Dienstleistungen entwickeln.