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Absage in letzter Minute: Eigentlich sollte die »Explora I«, das erste Premiumschiff von der MSC-Tochter Explora Journeys, am 17. Juli von Southampton auf Jungfernfahrt zu gehen. Doch die Ablieferung und geplante Taufe des Schiffes von der Fincantieri-Werft in Monfalcone verzögern sich auf unbestimmte Zeit.

Als Grund gibt die Reederei der »Explora I« ein Problem mit »Materialien eines Drittanbieters« an, die nicht den erforderlichen Zertifizierungen entsprechen.[ds_preview]

Somit mussten allen Reisenden der Jungfernfahrt kurzfristig vor Reiseantritt wieder abgesagt werden. Die Reederei bot Umbuchungen an und entschuldigte sich für die so entstandenen Unannehmlichkeiten. Auch die am 8. Juli 2023 in Civitavecchia zuvor geplante Taufe der »Explora I« durch die Forscherin und Naturschützerin Sylvia Earle konnte somit nicht stattfinden. Bislang ist noch kein Ersatztermin hierfür genannt worden.

Explora
© Fincantieri

Das MSC-Tochterunternehmen klärt in einer ersten Stellungnahme nicht auf, um welches Problem es sich dabei genau handelt. »Leider wird die für die Arbeiten erforderliche Zeit den Aufenthalt des Schiffes in der Werft um einige Wochen verlängern«, teilte MSC lediglich mit.

Man arbeite mit der Bauwerft an einer Lösung, so die Reederei, nachdem die Schiffbauer ein »kritisches Problem« festgestellt hätten, das sofort behoben werden müsse. Das Problem mit Materialien eines Drittanbieters liege »außerhalb der Kontrolle von Explora Journeys«.

Da die Sicherheit unserer Gäste und der Besatzung oberste Priorität habe, habe man die  Entscheidung getroffen, das Schiff nicht abzuliefern, um sicherzustellen, dass es mit den höchsten Sicherheitsstandards abgeliefert werden und alle entsprechenden Sicherheitszertifikate vorweisen könne. »Wir arbeiten unermüdlich mit dem Schiffbauer Fincantieri zusammen, um die betroffenen Materialien unverzüglich und angemessen zu ersetzen und die Sicherheit und Konformität des Schiffes zu gewährleisten«, heißt es weiter. Die Arbeiten seien derzeit im Gange, und die Werft führe Gespräche mit den zuständigen Klassifikationsgesellschaften.

Ablieferung der »Explora I« am 24. Juli?

Nach Informationen der Financial Times sollen bestimmte Typen von Deckenpaneelen des renommierten finnischen Herstellers Paroc ihre Brandschutz-Zertifizierung verloren haben und dass diese angeblich auch schon auf 45 anderen Schiffen verbaut wurden.

Aktuell geht die Reederei noch davon aus, dass die »Explora I« nun am 24. Juli abgeliefert werden könnte, so dass die neue Jungfernfahrt am 1. August von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen aus starten könnte. Dann wären auch noch die bereits geplanten Anläufe in Hamburg (21. August) und Rotterdam (22. August) möglich. Im Winter wird die »Explora I« von November 2023 bis März 2024 in der Karibik fahren. Von Mai bis September geht es für das Schiff von Explora Journeys dann ins Mittelmeer und nach Nordeuropa.

Es ist bereits die zweite Verzögerung beim Bau des ersten von sechs geplanten Schiffen dieser Serie. Ursprünglich wollte MSC mit dem Schiff schon im Mai starten, doch bereits im Herbst wurde nach Gesprächen zwischen Werft und Reederei der Ablieferungstermin auf Juli verschoben.

Die 248 m lange und 32 m breite »Explora I« verfügt über 461 Suiten für nur 922 Passagiere und wird im Premiummarkt für ein internationales Publikum eingesetzt. Die Reisen mit Tagespreisen um 650 $ dauern dabei im Schnitt zwischen acht bis zehn Tagen.   (CE)